Nexus 5 Review: Langzeittest und Meinung
|Über das Nexus 5 ist schon viel gesagt worden. Seit seiner Vorstellung Ende Oktober 2013 wurde es allerorts gelobt für seine Kombination aus verhältnismäßig niedrigem Preis und High-End-Hardware. Neben der Hardware ist auch bereits viel über Android 4.4 „KitKat“ geschrieben worden, welches sein Debüt auf dem Nexus 5 gab. Ich werde dieses Review daher auf meine eigene Langzeiterfahrung mit dem Nexus 5 und meine Meinung zu Hardware, Software und der Entwicklung von Android 4.4 seit der Vorstellung konzentrieren. Was hat sich seit dem Release getan? Wie hat sich KitKat bewährt und was hat es eigentlich mit diesem Gerücht um eine ominöse „2. Revision“ auf sich, das Anfang des Jahres seine Runde machte?
Inhaltsverzeichnis
2. Meine Meinung zur Hardware
2.1 Die Handhabung im Alltag
2.2 Das Display
2.3 Die Akkulaufzeit
2.4 Die Kamera
2.5 Qualitätsprobleme und Phantome
3. Meine Meinung zur Software
3.1 Der Google Now Launcher
3.2 Neue KitKat Features
3.3 Performance und Nutzung im Alltag
1. Das Nexus 5 im Überblick
Der Übersicht halber, hier einmal die wichtigsten Daten zum Nexus 5. Ich habe meines seit Anfang 2014 und habe mich für die 32 GB Variante in schwarz entschieden. Die verbaute Technik entspricht im Grunde dem Besten was momentan für Geld zu haben ist. CPU, Display, Funk- und Sendebauteile bieten Technik auf Referenzniveau.
Die Technik im Nexus 5 | |
Displaygröße | 4,95 Zoll |
Auflösung | 1920 x 1080 Pixel (448 PPI) |
Gerätemaße | 137.84 x 69.17 x 8.59 Millimeter |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon 800 Quad Core 2,3 GHz |
Grafik | Adreno 330 |
Arbeitsspeicher | 2 GB |
verbauter Speicher | 16 GB oder 32 GB, nicht erweiterbar |
Kamera | 8 MP optisch stabilisierte Rück- und 1,3 MP Vorderseite, LED-Blitz |
Akku | 2300 mAh (fest verbaut) |
Farben | schwarz, weiss und rot |
Datennetz | LTE und HSDPA mit max. 42,2 Mbit/s |
WLan | 802.11 ac/b/g/n |
Bluetooth | 4.0 mit A2DP und LE |
GPS | A-GPS und GLONASS |
NFC | Ja |
Sensoren | Annäherungssensor, Digitaler Kompass (Gyroskop), Lagesensor, Lichtsensor |
gratis Cloudspeicher | 15 GB Google Drive |
Betriebssystem (Stand: 15.04.2014) | Android 4.4.2 |
Preis | 349 € (16 GB) und 399 € (32 GB) UVP im Google Play Store |
2. Meine Meinung zur Hardware
Das Nexus 5 folgte bei mir auf das Moto G, das ich vorher für einen Vergleich mit dem Lumia 520 genutzt habe. Das Moto G gefiel mir dabei derart gut, dass ich dem aktuellen Google Flagschiff eine Chance geben wollte. Dabei war ich besonders auf die optisch stabilisierte Kamera, das FullHD Display und die Akkulaufzeit gespannt.
2.1 Das Handhabung im Alltag
Eher kritisch war für mich zunächst die Größe des Nexus 5. Ich war sehr lange ein glühender Verfechter der Ein-Hand-Bedienung und bin nach wie vor ein Fan der 4-Zoll iPhones. Das Moto G war mit 4,5 Zoll bereits eine Umgewöhnung und das Nexus 5 ist mit knapp 5 Zoll eigentlich weit oberhalb meiner „Comfortzone“.
Nach fast 2 Monaten Nutzung muss ich aber eingestehen, dass ich mit der Größe gut klar komme. Zum Glück hat LG, das wie beim Nexus 4 auch dieses mal als Auftragsfertiger für Google produziert, den Power-Button an der rechten Seite angebracht und nicht etwa wie HTC beim HTC One an der Oberseite. Die Lautstärkewippe auf der linken Seite ist ebenfalls gut erreichbar. Beide Knöpfe sind aus Metal, zumindest der Power-Button hat aber etwas Spiel. Die Kopfhörerbuchse ist am oberen Ende, was ich sehr gut finde. Zwar hat auch die Positionierung am unteren Ende, wie beim iPhone 5, 5C und 5S etwas für sich, aber ich hab den Anschluss doch lieber oben.
Sehr loben muss ich die Materialwahl von Google bzw. LG. Das schwarze Gerät besteht aus mattem, leicht angerautem Kunststoff, nicht unähnlich dem Material, das Nokia lobenswerterweise für seine Lumia Geräte benutzt. Aufpassen: Bei dem weißen Nexus 5 sind die Seiten schwarz glänzend in Klavieroptik!
Schließlich gefällt mir auch die sonstige Bauform des Nexus 5 sehr gut. Der „Bezel“ (also der Seitenrand am Display) ist extrem schmal. Das Gerät ist leicht, flach und man hat das Gefühl, nur ein großes Display in der Hand zu halten. Während das Nexus 4 mit seiner Sandwich-Glas-Bauweise etwas anfällig für Kratzer und Sturzschäden war, habe ich beim Nexus 5 eher ein robustes, aber trotzdem elegant schlichtes Gerät in der Hand.
Einen microSD Speicherslot hat das Nexus 5 übrigens nicht, aber der ist mir persönlich auch nicht besonders wichtig.
2.2 Das Display
Bei dem Display war ich ähnlich skeptisch wie bei den generellen Gerätemaßen. Sind knapp 5 Zoll noch mit einer Hand bedienbar? Im Endeffekt lautet mein Urteil ehrlicherweise Nein! Ich muss gestehen, dass selbst mit eher langen Fingern nicht jeder Punkt mit dem Daumen erreicht werden kann (meine Definition von einhändiger Bedienung). Trotzdem bin ich von dem Display aus zwei Gründen begeistert: Die Pixeldichte und der Platz.
Seitdem das iPhone 4 mit dem Retina-Display den Wettlauf um scharfe Displays losgetreten hat, bin ich ein Pixeljunkie. Die 326 PPI des iPhones und die 329 PPI des Moto G sind für mich mittlerweile das Minimum des Erträglichen. So sehr man sich streiten kann, wie scharf ein Display wirklich sein muss: Die fast 450 PPI des Nexus 5 sind eine Augenweide. Alles ist derart gestochen scharf, dass ich beim besten Willen keine einzelnen Pixel erkennen kann. Die Pixeldichte hat mich nun leider so sehr sensibilisiert, dass mir das iPhone mittlerweile direkt unscharf vorkommt. Für mich gibt es also ganz klar einen Unterschied zwischen 330 und 450 PPI. Hier hat mich das Nexus 5 auf ganzer Linie positiv beeindruckt.
Der andere Vorteil des 5 Zoll Displays ist der Platz. Egal ob beim Nachrichten-Tippen, E-Mail-Schreiben oder Forensurfen: Meine Finger haben Platz, der Inhalt hat Platz, alles hat Platz. Auch hier merke ich, wie schnell man sich an 5 Zoll gewöhnen kann und wie beengt danach vergleichsweise kleinere Geräte wirken. Ich würde sogar so weit gehen, dass 5 Zoll für mich mittlerweile die neue „goldene Mitte“ zwischen Smartphone und Tablet geworden ist.
Das Display vom Nexus 5 ist also groß und scharf. Gut, dafür hättet ihr diese Review wohl nicht lesen müssen. Aber halt, es gibt noch mehr: Allerdings kein Lob.
So scharf das Display auch ist, es ist nicht perfekt. Zum einen muss ich klar sagen, dass das iPhone 5 was Farbsättigung, Blickwinkelabhängigkeit und Kontrast angeht, deutlich besser wirkt. Zum anderen weist das Nexus 5 Display leider wahrnehmbare Lichtspalte am linken und oberen Displayrand auf. Davon merkt man selten was, aber auf sehr hellen Seiten und aus sehr seitlichen Blickwinkeln sieht man es deutlich. Hier scheint LG also etwas gespart zu haben. Dieser „Mangel“ tritt meiner Erfahrung nach übrigens bei allen Nexus 5 auf. Sowohl Geräte im Einzelhandel als auch andere Privatgeräten hatten diesen Mangel
Alles in allem überzeugt aber auch das Display, wenngleich ich hier das erste Bauteil ausmache, wo dem Nexus 5 anzumerken ist, dass LG einige Abkürzungen auf dem Weg zu dem niedrigen Preis nehmen musste.
2.3 Die Akkulaufzeit
Da ich unmittelbar vom Moto G kam, war die Akkulaufzeit schwierig zu beurteilen, weil das Moto G schlicht konkurrenzlos gute Laufzeit bietet und im Vergleich kaum ein Gerät (außer vielleicht das Samsung Note 3) mithalten kann. Das Nexus 5 verbaut für seine hungrige Hardware auch „nur“ einen 2300 mAh großen Akku, was insgesamt dazu führt, dass man nur durchschnittliche, aber keine herausragende Laufzeiten erreicht. Mein durchschnittlicher Tag enthält oft Streaming von Spotify (über WLan oder LTE) via Bluetooth. Dazu ist meine Pebble meistens verbunden und es wollen Foren, Soziale Netze und Messaging Dienste benutzt werden. Mobile Daten sind stets aktiviert, aber nachts bleibt das Gerät im Flugmodus. Diese Nutzung resultiert darin, dass ich meistens morgens lade und abends mit etwa 20 – 30 % Restkapazität darstehe. Ich schaffe es oft noch bis zum nächsten Tag, muss dann aber zwingend nachtanken.
Insgesamt also keine preisverdächtige Leistung, aber auch kein Beinbruch. Zum Glück hat LG an kabelloses Laden (Qi-Standard) gedacht, so dass ich immer schnell ein paar Prozent auffüllen kann.
2.4 Die Kamera
Die Kamera des Nexus 5 dürfte einer der kontroversesten Punkte sein. Die einen loben den Einsatz von optischer Bildstabilisation, die anderen bemängeln die „geringe“ Auflösung von nur 8 MP. Ich persönliche habe mit der Auflösung absolut keine Probleme und war auch mit den 8 MP des iPhones immer zufrieden. Mehr Pixel machen nur Sinn, wenn man viel in seine Bilder hineinzoomt. Dann muss aber nicht nur die Auflösung, sondern auch die Qualität stimmen. Während beim Lumia 1020 das Hereinzommen eine helle Freude, weil die dortige Kamera auch noch auf 3fachen Zoom hervorragende Bilder liefern, habe ich das Gefühl, dass die Kameras vom Galaxy S4 oder LG G2 durch Reinzoome genau so viel Pixelbrei liefern wie das Nexus 5 oder andere gute 8 MP Kameras. Die „geringe“ Auflösung stört mich also keineswegs.
Wichtiger ist mir die Qualität der Bilder. Ich habe hier einmal ein Vergleichsbild zur 8 MP Kamera des iPhone 5 eingefügt und finde, dass die Kamera für den üblichen Einstzbereich als Point-And-Shoot mehr als gut geeignet ist. Jedenfalls stimme ich der Allgemeinheit zu, dass hier eine spürbare Verbesserung gegenüber dem Vorgänger, dem Nexus 4, sichtbar ist.
Der interessanteste Punkt war für mich die optische Bildstabilisation. Mein iPhone 5, was zuvor als Kamera diente, neigte in lichtarmen Verhältnissen oder bei schnellen Bildern gerne mal zu Bildrauschen und zu Bewegungsunschärfe. Beides soll der Stabilisator des Nexus 5 ganz deutlich verbessern. Dadurch, dass die Kamera kleine Bewegungen ausgleicht, kann die Kamera prinzipiell länger belichten und unter Low-Light-Bedingungen mehr Licht einfangen. Das klappt auch tatsächlich mal ganz gut, oft aber auch nur schlecht. Mal scheint der Stabilisator ganze Arbeit zu leisten und ist beispielsweise dem iPhone 5 deutlich überlegen und mal sind die Ergebnisse eher unschmeichelhaft. Am Ehesten würde dem Stabilisator daher attestieren, dass er viel kann, aber eher unzuverlässig ist. Hier ein eher unschmeichelhaftes Beispiel:
Die Kamers gefällt mir insgesamt nach 2 Monaten sehr gut, was mir den Einsatz als tägliches Allroundgerät sehr erleichert. Zwar würde ich mir wünschen, dass insbesondere der Stabilisator zuverlässiger funktioniert, aber wo das Moto G mangels „guter“ Kamera leider als Alltagsgerät ausschied, ist das Nexus 5 in 99 % aller Situationen meinen Ansprüchen gewachsen.
2.5 Qualitätsprobleme und Phantome
Nach allem, was ich bisher an Fazit zu ziehen habe, kann ich dem Nexus 5 in Sachen Hardware also wenig Negatives ankreiden. Grundsätzlich ist das Gerät für den Preis ein echter Hit. Grundsätzlich.
Denn wie das Nexus 4 hatte das Nexus 5 zu seiner Einführung mit einigen Qualitätsprobleme zu kämpfen. In den ersten Monaten waren Berichte von defekten Lautsprechern, wackeligen Tasten, Pixelfehlern oder defekten Vibrationsmotoren sehr weit verbreitet. Natürlich werden in den ersten Wochen nach einem Release gerne zur Befriedigung des Bedarfs eher lässigere Anforderungen an das Qualitätsmanagement gestellt, was man auch am „Scuffgate“ des iPhone 5 gesehen hat. Beim Nexus 5 vermute ich daher auch, dass LG hier schlicht für den Preis etwas toleranter sein musste, um die Stückzahlen zu schaffen.
Diese Schwierigkeiten in den ersten Monaten führten dann schließlich auch zu einem sehr lustigen Phänomen zum Jahreswechsel 2013/2014: Angeblich gab es eine zweite Revision des Nexus 5, dass diese Mängel beseitigen sollte und unter anderem festere Knöpfe und größere Lautsprechrerlöcher aufweisen sollte. Diese Gerüchte waren nicht verwunderlich, schließlich erfuhr das Nexus 4 ja ebenfalls eine kleine Nachbesserung während seines Verkaufszyklus. Da ich genau zu diesem Zeitpunkt auch mein Nexus 5 orderte, war meine Sorge groß, ein mangelhaftes Gerät der „alten Revision“ zu erhalten. Mittlerweile hat sich dieses Gerücht aber als Phantom erwiesen. Die „größeren“ Lautsprecheröffnungen sind allein den Fertigungstoleranzen geschuldet. Auch der Verdacht, man könne die Seriennummer 311K (November) 312K (Dezember) oder 401K (Januar) der alten und neuen Revision zuordnen, haben sich als Ente entpuppt.
Das alles hat allerdings nicht verhindert, dass mein erstes Nexus 5 einen defekten Vibrationsmotor hatte, dessen Klang er an einen sterbender Zwitschervogel erinnerte. Der RMA Prozess ist bei Google allerdings sehr einfach und vor allem konstenlos. Man bekommt ein neues Gerät zugeschickt, ohne das alte vorher wegschicken zu müssen. Bis das alte, defekte dann bei Google eingeht, hat man ein paar Tage Zeit, in der allerdings der Wert auf der Kreditkarte blockiert wird. Apple verlangt für einen entsprechenden Service 29 € Gebühr oder den Abschluss des Apple Care Protection Plans. Alles in allem ging es bei mir sehr schnell und das Austauschgerät war dann auch in Ordnung.
3. Meine Meinung zur Software
Die Software war für mich vielleicht sogar noch wichtiger als die Hardware. Als langjähriger iOS Nutzer sind mir Stabilität, Bedienbarkeit und ein flüssiges Bediengefühl grundsätzlich wichtiger als Features und Gimmicks. Das Android mittlerweile aber nicht mehr das laggende Ungetüm von damals ist, hat mir bereits das Moto G gezeigt. Die Fortschritte die insbesondere Jelly Bean (Android 4.1 bis 4.3) dank Project Butter oder Trim-Support für die Performance des Android Betriebssystem gebracht haben, haben mich erstmals überhaupt wieder Android als Alltags-OS in Erwägung ziehen lassen. Ich war daher sehr gespannt, was Android 4.4 KitKat in seiner puren Form zu bieten hat.
3.1 Der Google Now Launcher
Den letzten Satz muss ich allerdings auch sofort wieder einschränken, denn zum ersten mal in der Geschichte der Nexus Geräte zeigt das Nexus 5 eben nicht „pures“ Android. Stattdessen erhielt das Nexus 5 eine speziell zugeschnittene Oberfläche, den „Google Now Launcher“ (der zunächst Google Experience Launcher hieß).
Das besondere daran ist eigentlich nur, dass Google Now fest dem ganz linken Homescreen zugewiesen ist. Das ist ganz nützlich, dank vieler immernoch US-exclusiver Features aber eher Nebensache für mich. Diese Positionierung erinnert mich aber natürlich stark an die Spotlight Suche, die Apple auf iOS Geräten bis iOS 6 auf dem linken Homescreen anzeigte.
3.2 Neue KitKat Features
Die Neuerungen von Android 4.4 KitKat halten sich oberflächlich eher in Grenzen. Viele Kommentare, die ich lese, meinen sogar, dass es das Update von 4.3 nicht einmal wert ist. Das sehe ich anders, kann in Einzelfällen aber verstehen, warum das so empfunden wird. Wer einen Überblick über alle Veränderungen seit 4.3 Jelly Bean haben möchte, dem empfehle ich, einmal bei Wikipedia die Android-Entwicklung nachzulesen. Für mich stechen aber doch einige tolle Features hervor, die ich ansprechen möchte.
Zunächst gefällt mir der Einsatz von mehr Transparenz: Die Statusleiste, die Navigationsleiste, der App-Drawer und auch App-Ordner sind nun vollständig oder teilweise transparent. Durch die transparente Status- und Navigationsleiste wirkt der Homescreen deutlich größer und auch aufgeräumter. Der durchsichtige App-Drawer hingegen düfte einigen neuen Nutzern helfen, nicht die Orientierung zu verlieren, wenn der App-Drawer geöffnet wird.
Zu diesen Veränderungen gesellen sich andere Details wie zum Beispiel Veränderungen am Lockscreen, wo nun ein kleiner Pfeil auf die Zugriffsmöglichkeit auf Google Now hinweist oder ein Kamerasymbol deutlicher macht, dass diese mit einem Wisch nach rechts aus dem Lockscreen gestartet werden kann.
Als nächstes bin ich sehr froh, dass der Launcher endlich direkt in den Einstellungen erreichbar ist. Da ich gerne die Optik meines Gerätes verändere und aktuell zwischen dem standard Google Now Launcher und dem tollen Action Launcher wechsle, erspart mir dieses Feature einiges Rumgewurschtel in den App-Einstellungen.
Das für mich nützlichste neue Feature ist aber der Immersive Mode, der es Apps erlaubt (sofern durch den Entwickler eingebaut) die Statusleiste und die Navigationsknöpfe auszublenden. Die von mir sehr geschätze App „Press“ zum Lesen von RSS Feeds bietet dieses Feature und macht den gesamten Screen zur Lesefläche. Toll!
KitKat bietet aber nicht nur Fortschritt. Äußerst ärgerlich und völlig unverständlich ist für mich, dass Google mit KitKat den USB OTG Modus einschränkt. Diese Funktion, die es erlaubt, z.B. USB-Sticks anzuschließen und zu lesen, hat mich dazu veranlasst, mir den tollen Meenova USB Card Reader zuzulegen. Dieser funktioniert mit Android 4.3 auf vielen Geräten sehr gut, mit 4.4 KitKat nicht mehr. Das ist nun direkt kein Nachteil des Nexus 5, da dieses Gerät ja nie unter Android 4.3 lief, aber trotzdem ein Ärgernis für viele Android Nutzer und ein verständlicher Grund, nicht auf Android 4.4 upzugraden.
3.3 Performance und Nutzung im Alltag
Mein sonstiger Eindruck von KitKat auf dem Nexus 5 ist hervorragend. Selbst als eher kritischer iOS Nutzer kann ich keine Laggs oder Ruckler ausmachen, so dass ich mich dazu hinreissen lassen würde, KitKat und iOS auf eine Stufe zu stellen, was das Bediengefühl angeht. Natürlich brauchte Android bis zu diesem Niveau einige Zeit und das Nexus 5 ist schließlich auch ein Leistungsmonster, aber Samsung zeigt immer wieder, dass selbst potenteste Hardware keine Garant dafür ist, dass Android ruckelfrei läuft.
Die Kamera, die ich bereits hinsichtlich ihrer Bilderqualität beschrieben habe, hat zudem seit dem Verkaufsstart des Nexus 5 zwei Updates in Form von Android 4.4.1 und 4.4.2 erhalten und reagiert meines Erachtens nach mittlerweile ausreichend schnell. So zeigt auch der HDR-Modus mittlerweile einen kleinen Kreis an, der den Fortschritt der Berechnungen visualisiert und das Gefühl in ersten KitKat Versionen, es würde „nichts passieren“, mindert.
Sehr merkwürdig finde ich allerdings die Platzverschwendung, die Google bei KitKat betreibt. Trotz 5 Zoll und Full HD ist die Anordnung der Apps auf dem Homescreen auf 4 x 4 Apps beschränkt (s.o.). Natürlich ist es schön anzusehen, wenn die Appsymbole in entsprechender Auflösung vorhanden sind, aber die App-Symbole von Kino.de, Geizhals oder der Leo-App bieten aktuell nicht die Auflösung, um in dieser Größe ansehnlich zu wirken. Stattdessen werden sie aufgeblasen und wirken unscharf. Das iPhone 5 zeigt 4 x 5 Apps an und das auf „nur“ 4 Zoll. Natürlich kann man hier mit anderen Launchern nachhelfen, aber ich finde des dennoch recht unverständlich.
Mein Fazit
Nach knapp 2 Monaten Nutzung hat das Nexus 5 mich letztlich aber klar überzeugt.
Android macht auf diesem Gerät eine ausgezeichnete Figur. Die Verarbeitung ist toll, das Gerät liegt super in der Hand und die Kamera ist endlich so gut, dass ich nicht mehr auf das iPhone 5 ausweichen muss. Das Nexus 5 hat für mich also tatsächlich das geschafft, was bisher kein Android Gerät geschafft hat. Es hat aktuell und vermutlich mindestens bis zum iPhone 6 mein iPhone als tägliches Smartphone abgelöst.
Zudem habe ich das gute Gefühl, mindestens die nächsten 18 Monaten die Entwicklung der Android Software dank direkter Updates von Google mitverfolgen zu können. Natürlich hätte ich mir gewünscht, dass das Qualitätsmanagement von Google und LG etwas besser ist oder dass die Kamera die groß angekündigte optische Stabilisierung besser umsetzt. Letztlich habe ich für 399 € aber ein Gerät, das kaum Wünsche offen lässt.
Wie sind eure Erfahrungen mit dem Nexus 5? See you in the comments!
Ich bin Malte, der Chefredakteur hier bei DeathMetalMods.de. Ich bin beruflich als Jurist tätig und lebe in diesem Blog meine Lust an Technik, digitaler Welt und Gadgets aus. Ich schreibe hier die meisten Artikel und organisiere die Arbeiten im Hintergrund. Ihr findet mich auch privat bei Mastodon und Twitter.