Warum ich doch eine Pebble Steel bestellt habe

SteelSolo2Nein, besonders beständig ist mein Verhältnis zu Pebble oder Smartwatches im Allgemeinen nicht. Die Pebble Steel hat mich ursprünglich völlig von den Socken gehauen. Die klassische Pebble habe ich ausgiebig auf iOS, Android und Windows Phone 8 getestet und für nützlich, aber zu hässlich und klobig befunden. Als dann die Moto 360 samt Android Wear vorgestellt wurde, hatte ich mit Pebble schon fast abgeschlossen. Trotzdem habe ich vor Kurzem doch eine schwarze Pebble Steel bestellt. Warum? Hier meine 4 Gründe.

1. Optik

In meinem Verhältnis zur Pebble Steel gibt es eine Konstante: die Optik. Die Kombination aus schwarz eloxiertem Stahlgehäuse, braunem Lederarmband sowie der Größe der Pebble ist für mich aktuell immer noch sehr verlockend. Natürlich hat sich seit der Vorstellung der Pebble Steel auf der CES 2014 einiges getan. Insbesondere die Moto 360 dürfte sogar dem standhaftesten Technikfreund ein beglücktes Leuchten in die Augen getrieben haben. Gerade aber die Größe des Handgelenkbegleiters hat für mich in letzter Zeit an Bedeutung gewonnen und wer sich die Render der Moto 360 genau ansieht, der wird doch bemerken, dass das runde Schmuckstück recht groß ist. Der Chefdesigner bei Motorola hatte Ende März bereits bestätigt, dass die Uhr einen Durchmesser von 46 mm haben wird. Auch die Pebble ist zwar 46 mm hoch, aber nur 34 mm breit und hat damit insgesamt die gefälligeren Grundmaße. Die Pebble Steel hat am Arm meiner Ansicht die bessere Größe.

Immer noch ein Hingucker: Die Pebble Steel

Immer noch ein Hingucker: Die Pebble Steel

Natürlich hat noch niemand die Moto 360 in Fleisch und Blut gesehen, aber nach allem, was bisher zu sehen ist, kann ich jedenfalls sagen, dass die Pebble Steel in Sachen Optik bisher nichts zu befürchten hat.

2. Akkuleistung

Ich habe die klassische Pebble ja lange selbst genutzt und ihre wohl größte Stärke ist die bisher unerreichte Akkulaufzeit. Auch hier ist natürlich kein wirkliches Urteil im Vergleich zur Moto 360 möglich, aber Samsungs Galaxy Gear hat bisher gezeigt, dass Smartwatches mit klassischem Touch-Farbdisplay aktuell nicht viel länger als 3-4 Tage durchhalten und das auch nur, weil der Display nicht immer an ist. Das Letzte was ich von meiner Uhr will, ist, dass ich sie ständig manuell aktivieren muss.

In dieser Hinsicht ist die Pebble dank des „E-Paper Displays“ zwar lange nicht so hochauflösend und bunt, aber im Alltag nehme ich das doch eher in Kauf, wenn ich dafür das normale Uhrenfeeling kriege: Ärmel hoch, Draufgucken, Uhrzeit, fertig. Trotzdem gebe ich zu, dass das betagte Display der Pebble Steel (es löst nur mit 144 x 168 Pixeln auf) wohl der Punkt ist, der mir am „schwersten“ im Magen liegt.

3. Das variable Ökosystem

Seit der Firmware 2.0 und dem damit gestarteten Appstore wimmelt es im Pebble Ökosystem von kreativen Apps und nützlichen Tools. Natürlich ist in dieser Hinsicht auch von Android Wear nur Großes zu erwarten. Google wird mit allergrößter Sicherheit dafür sorgen, dass die Entwickler mit Android Wear den gleichen Prozess erleben, wie mit Android für Smartphones. Kurzum: Android Wear dürfte in kürzester Zeit zum de Fakto Standard für Smartwatches werden.

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Klare Stärke: Das variable Ökosystem

Aber die größte Schwäche vom kommenden Ökosystem um Android Wear ist auch die größte Stärke von Pebble. Die Pebble funktioniert nämlich nicht nur mit Android Smartphones, sondern auch mit iOS (und ein kleines bisschen mit Windows Phone 8). Ich nutze kaum eine Woche das gleiche Smartphone am Stück und da ist die Pebble allen bisherigen Prognosen zufolge aktuell einfach die deutlich flexiblere Lösung. Hinzu kommt, dass ich nach wie vor nicht sicher bin, wie nützlich die starke Google Now Integration von Android Wear in Deutschland zunächst sein wird. Viele nützliche Features sind schließlich noch immer US-exklusiv, was gerade zu Beginn ein deutliches Manko von Android Wear Geräten sein könnte.

4. Der Preis

Das schlagende Argument für die Pebble Steel war letztlich aber der Preis. Zwei Faktoren haben bei mir den Ausschlag gegeben: Erstens hat Pebble den Preis von $ 249 auf § 229 gesenkt und dafür den Lieferumfang der Pebble reduziert. Statt wie zuvor jeder Pebble Steel sowohl Stahl- als auch Lederarmband beizulegen, hat man nun zwischen beiden Armbändern die Wahl (oder auch nicht, da die Stahlarmband-Version aktuell nicht lieferbar ist) und zahlt dafür auch $ 20 weniger. Da ich ohnehin nur auf das Lederarmband scharf war, kommen mit die gesparten § 20 da gerade recht. Vor allem aber komme ich dank persönlicher Umstände auch um den teuren EU-Umweg-Import herum und zahle daher nur den normalen Umrechnungskurs. Für letztlich knapp 160 €, die die Pebble jeden Deutschen im Grunde kosten würde, wären da nicht die anhaltenden Probleme mit dem Zoll, habe ich dann doch nicht wiederstehen können. Allerdings: Um ehrlich zu sein, hätte ich für viel mehr der Pebble Steel wohl keine Chance mehr gegeben.

Nun heißt es nur noch Geduld haben, denn an der 6 bis 8 wöchigen Lieferzeit hat sich nach wie vor nichts geändert. Der Sommer wird also spannend und ich freue mich darauf, die Steel dann gegen das Beste antreten zu lassen, das Android Wear zu bieten haben wird.

Und wie seht ihr das? Ist für euch Pebble dank Android Wear bereits Vergangenheit? Habt ihr selbst eine Pebble Steel und wie steht ihr zur aktuellen Konkurrenz? See you in the comments!

Update (30. Juli 2014)

Mittlerweile ist die Pebble Steel eingetroffen und meine Review dazu lest ihr hier: Pebble Steel Review: (Noch) keine Angst vor Android Wear

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