Telegram unter der Lupe: Besser als Whatsapp und so privat wie Threema?
|Seit der Übernahme von Whatsapp durch Facebook erleben alternative Messenger-Apps einen Aufschwung. Trotz aller Gleichgültigkeit gegenüber digitaler Privatssphäre ist die Wechselbereitschaft weg von Whatsapp auch bei Normalnutzern erstaunlich groß. Die großen Profiteure sind dabei Telegram und Threema. Gerade Telegram mausert sich aktuell zu einem kleinen Star, weil es mehr Funktionen als Whatsapp bei gleicher Privatheit wie Threema verspricht. Ich habe mir den Messenger einmal genauer angesehen und erkläre, welche Versprechen Telegram halten kann und welche nicht.
Was steckt hinter Telegram?
Telegram gibt es erst seit knapp 2 Jahren. Der damals nur für iOS verfügbare Messenger startete tatsächlich erst im August 2013. Hinter dem Dienst stecken die russischen Brüder Pavel and Nikolai Durov sowie ein Team aus Entwicklern. Einer der Brüder ist Gründer des russischen Facebook-Pendants, VKontakte. Laut eigenen Angaben befindet sich die Zentrale aber in Berlin und der Dienst habe bis auf die Nationalität der Brüder nichts mit Russland zu tun. Trotzdem führt bereits dieser Punkt oft zu Verunsicherung. Meiner Ansicht nach gibt es aber keinerlei Grund, den Dienst nur aufgrund des Geburtsortes seiner Gründer zu verurteilen. Im Gegenteil: Laut Berichten der New York Times verließen die Brüder ihre Heimat aufgrund von Repressionen unfreiwillig.
Trotzdem darf man fragen, wie Telegram überhaupt sein Geld verdient. Die App kostet nichts, sie schaltet keine Werbung und analysiert laut eigenen Angaben auch nicht die Kommunikation seiner Nutzer, um Interessenprofile an Werbepartner zu verkaufen. Stattdessen finanziert sich der Dienst derzeit angeblich allein aus einer Spende, die der Verkauf seiner VKontakte-Anteile einem der Brüder ermöglicht haben soll. Das klingt fast zu schön, um wahr zu sein, ist aber ebenfalls nichts, was grundsätzlich problematisch wäre. Auf Dauer darf man sich als Nutzer aber natürlich fragen, wie der Dienst sich langfristig halten soll, wenn er nicht auf alle Ewigkeit von Spenden abhängig bleiben will. Während Whatsapp sich als Datenlieferant für Facebook finanziert und die Threema-App kostenpflichtig ist, bleibe ich beim Geschäftsmodell von Telegram derzeit noch leicht reserviert.
Ist Telegram so privat wie Threema?
Ein Teil des Charmes von Telegram ist, dass der Dienst laut eigenen Angaben „sicherer“ als Whatsapp sein will. Hinsichtlich Sicherheit oder besser „digitaler Privatheit“ der Kommunikation ist für mich aber nicht Whatsapp, sondern ganz klar Threema der Maßstab. Der Grund, warum ich bei jeder Gelegenheit den schweizer Messenger empfehle – sei es für Android, iOS oder Windows Phone – ist dessen Verschlüsselung. Genauer gesagt, ist es die Art und Weise, wie Threema verschlüsselt, die den Dienst so besonders macht. Statt die Nachrichten nur auf dem Weg vom Nutzer zum Server zu sichern, wird die Kommunikation bei Threema von Sender zu Empfänger, also von einem Ende zum anderen Ende, verschlüsselt. Das bedeutet, dass nicht einmal Threema weiß, was die Gesprächspartner so erzählen. Die Schlüssel zum Dekodieren der Chats liegt einzig auf den Smartphones und Tablets der Nachrichtenschreiber.
Dieses Maß an digitaler Privatssphäre bietet Telegram eindeutig nicht, jedenfalls nicht standardmäßig. In den Grundeinstellungen funktioniert Telegrams Verschlüsselung stattdessen exakt wie die von Whatsapp, Skype, Google Hangouts und Co. Die einzelnen Nachrichten werden nur auf dem Weg vom Absender zum Server verschlüsselt und dort von den Dienstanbietern im Klartext verarbeitet. Vor allem können die Chats dort auch auf Auffälligkeiten und Werbe-Stichworte analysiert werden und unterliegen staatlichen Zugriffsmöglichkeiten. Von den Servern aus werden die Nachrichten dann neu verschlüsselt und an den Empfänger übermittelt. Ob die Verschlüsselung dabei besonders gut oder schlecht ist, ist erst einmal zweitrangig, denn sie schützt in keinem Fall davor, dass Google, Facebook, Microsoft oder eben auch Telegram die Nachrichten jederzeit lesen können. Der einzige Unterschied bei Telegram ist, dass man derzeit versichert, es eben nicht zu tun. Technisch möglich wäre es aber ohne Weiteres.
Es gibt allerdings die Option, einen Chat via Telegram „privat“ zu halten. Per Klick lassen sich einzelne Unterhaltungen auf eine Verschlüsselung umschalten, die strukturell der von Threema gleicht: Ende zu Ende. Diese Nachrichten sollte auch Telegram nicht lesen können, denn die Schlüssel für die Verschlüsselung liegen dann – wie bei Threema – nur auf den Geräten der Nutzer. Übrigens: Das Gerücht, dass auch Whatsapp ein Ende-zu-Ende-Verschlüsselung eingeführt haben soll, habe ich bereits im November 2014 in einem Artikel angesprochen. Seitdem habe ich allerdings nichts weiter davon gehört. Da damals schon nur die Rede von Android-Nutzern war, gehe ich davon, dass es sich vor allem um einen Marketing-Stunt gehandelt hat und behandle Whatsapp vorerst so wie oben beschrieben: Als Dienst mit reiner Nutzer-zu-Server-Verschlüsselung.
Ist Telegram also nun so gut wie Threema, was den Respekt gegenüber meiner Intimssphäre angeht? Nicht grundsätzlich, aber immerhin besteht die Option auf Ende-zu-Ende-verschlüsselte Einzelgespräche. Da die meisten Nutzer aber meist die Grundeinstellungen nutzen, bleibt Threema meine Referenz. Dort ist das gesagte Wort per Default Privatsache. Zudem ist Threema noch immer einzigartig, was die Funktionsfähigkeit ohne Handynummer angeht. Telegram möchte – auch zum Ärger der Stiftung Warentest – wie Whatsapp stets eine funktionierende Handynummer haben. Threema hingegen funktioniert völlig ohne Offenbarung derartiger Daten.
Was ist an Telegram nun besser als an der Konkurrenz?
Obwohl Telegram also nicht grundsätzlich sicherer oder privater als Whatsapp ist, gibt es doch eine ganze Reihe von Gründen, statt zu Whatsapp lieber zu Telegram zu greifen. Neben der angesprochenen Möglichkeit, einzelne Chats auf dem Intimitätsniveau von Threema laufen zu lassen, bietet Telegram etwa auch die Option, sich einzig durch einen Nickname nach außen zu präsentieren. Während bei Whatsapp stets Voraussetzung ist, dass der Gesprächspartner meine Telefonnummer kennt, kann ich mir bei Telegram einfach einen öffentlichen Nickname geben und diesen weitergeben. Freunde oder Bekannte können mich dann anschreiben, ohne dass sie meine Telefonnummer sehen. Das ist jedenfalls im Vergleich zu Whatsapp ein ganz wesentlicher Pluspunkt.
Vor allem aber bietet Telegram einen voll synchronisierten Nachrichtenverlauf über verschiedene Geräte hinweg. Der Dienst ist außerdem für alle bekannten mobilen und klassischen Betriebsysteme verfügbar. Es gibt Apps für iOS, Android, Windows Phone 8, Blackberry, Linux, Mac OS X und Windows PCs. Egal an welchem Gerät ich also gerade sitze, ich bin stets unter dem gleichen Account erreichbar und habe vollen Zugriff auf alle geführten Unterhaltungen. Allein das ist – verständlicher Weise – für viele Nutzer das Killerfeature schlechthin. Auch ich habe im Frühjar 2013 (vor Start des Telegram-Dienstes) nach genau so einem vollsynchronen Multi-Geräte-Messenger gesucht. In Telegram habe ich ihn gefunden. Erwähnen muss man dabei, dass Telegram seine APIs offengelegt hat. Die Apps für Windows Phone 8 oder für den Mac stammen dementsprechend von Drittentwicklern und wurden erst kürzlich als offizielle Apps von Telegram übernommen.
Der synchrone Nachrichtenverlauf ist übrigens auch einer der Gründe, warum Telegram die Nachrichten nicht standardmäßig Ende-zu-Ende-verschlüsselt und teilweise sehr lange auf seinen Servern speichern muss. Die Tatsache, dass Telegram die Nachrichten dauerhaft und frei lesbar auf seinem Server verwaltet, macht es dem Anbieter sehr viel einfacher, synchrone Gesprächsverläufe auf allen Geräten der Nutzer zu bieten. Technisch ginge das zwar auch mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Der Chat-Dienst von Apple, iMessage, tut nämlich genau das und kombiniert einen voll synchronen Gesprächsverlauf zwischen iPad, iPhone und Mac mit einer fast perfekten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Telegram könnte also durchaus seinen Cloud-basierten Ansatz aufrecht erhalten und trotzdem die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zum Default machen. Vermutlich ist der Aufwand aber derzeit zu hoch. Aktuell führt ein „Privatchat“ deshalb dazu, dass die darin geführte Unterhaltung nur auf dem Gerät eingesehen werden kann, von dem aus das Gespräch begonnen wurde.
Eine weitere Stärke von Telegram ist die Tatsache, dass die App auf allen von mir getesteten Systemen durch die Bank weg sehr gelungen ist. Anders als bei Whatsapp und Threema hängt beispielsweise die Windows Phone Version seinen iOS- und Android-Schwestern hinsichtlich Funktionsumfang kaum hinterher. Dieser Funktionsumfang ist dabei sehr beachtlich. Wer Telegram einmal nutzt, wird schnell bemerken, dass der Dienst tatsächlich ein paar Details bietet, über die kein anderer Messenger verfügt. Sehr gelungen finde ich etwa die Einbindung von Vorschaubildern, wenn man Tweets, Youtube-Videos oder Weblinks teilt. Auch gefällt mir sehr gut, dass ich in Gruppenkonversationen einzelne Aussagen und Teilnehmer zitieren kann. Die von vielen so gern genutzten Sticker, die als Ersatz für Emojis verwendet werden können, sind ein weiteres prominentes Feauture.
Fazit: Warum ich Telegram zumindest Whatsapp vorziehe
Zum Schluss kann ich so viel sagen: Gegenüber Whatsapp sehe ich Telegram ohne Zweifel als Gewinner an. Telegram ist als eigenständige App auf fast allen Systemen verfügbar, kann es funktional nicht nur mit Whatsapp aufnehmen, sondern teilweise überbieten und bietet als Killerfeature eine vollsynchrone Chatverwaltung. Mit Blick auf den Datenschutz gibt es immerhin die Option, einzelne Chats Ende-zu-Ende verschlüsselt zu führen und anders als bei Whatsapp muss ich nicht zwingend meine Handynummer freigeben, wenn ich mit neuen Kontakten reden möchte. Vor die Wahl gestellt, würde ich daher stets zu Telegram greifen und habe Whatsapp mittlerweile auch von allen meinen Geräten gelöscht.
Was die Aspekte Datenschutz und Privatssphäre angeht, kann es Telegram aber nicht mit Threema aufnehmen. Dort ist Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der Standard und auch sonstige Meta-Daten, werden bei Threema unverzüglich gelöscht beziehungsweise gar nicht erst gespeichert. Allerdings bietet Threema weder einen vollsynchrone Chat noch viele der Features von Telegram. In dieser Hinsicht erfordert Threema noch immer Kompromissbereitschaft von seinen Nutzern. Wer dazu nicht bereit ist, erhält mit Telegram immerhin einen Dienst, der aktuell zumindest optional etwas mehr Datenschutz bietet und dessen Geschäftsmodell noch nicht das Eindringen in die eigene Privatsphäre vorsieht.
Mein Urteil ist nach nun einigen Wochen Telegram-Nutzung sehr positiv. Zu lange habe ich den Berliner Messenger ignoriert und links liegen gelassen. Er mag nicht meinen Ansprüchen an Datenschutz genügen, privater als Whatsapp ist er aber allemal. Da er auch funktional keine Abstriche erfordert, werde ich allen, die mir nicht zu Threema gefolgt sind, in Zukunft Telegram anbieten. Als bisheriger Fallback ist Whatsapp für mich jedenfalls endgültig gestorben. Für euch auch?
See you in the comments!
Update (10.04.2016): Mittlerweile habe ich Telegram noch einige Monate länger im Alltag genutzt und muss leider berichten, dass mein guter erster Eindruck viel Skepsis gewichen ist. Wer sich für einen aktualisierten Vergleich gegenüber Threema und vor allem Whatsapp interessiert, dem empfehle ich meinen Nachfolge-Artikel: „Whatsapp, Telegram & Threema: Eine aktuelle Bestandsaufnahme„.
Ich bin Malte, der Chefredakteur hier bei DeathMetalMods.de. Ich bin beruflich als Jurist tätig und lebe in diesem Blog meine Lust an Technik, digitaler Welt und Gadgets aus. Ich schreibe hier die meisten Artikel und organisiere die Arbeiten im Hintergrund. Ihr findet mich auch privat bei Mastodon und Twitter.
Bin auch dieser Meinung, Threema > Telegram > WhatsApp.
Da aber im Moment keiner meiner Kontakte bei Telegram ist, ohne auch bei Threema zu sein (und ich WhatsApp grundsätzlich nicht verwende), komme ich mit nur einem Messenger aus.
Ich ziehe auch Telegramm gegenüber whats App vor. Besonders der Desktop Client ist super. Threema ist leider in meinem Bekanntenkreis überhaupt nicht verbreitet und bei den meisten hat meine Empfehlung zum Wechsel primär Unverständnis ausgelöst (alla „ich schreibe ja nichts geheimes“, „kriegen die ja eh raus“) über soviel Naivität kann man echt nur den Kopf schütteln…
Ganz ohne WA komme ich leider noch nicht aus aber nutze es praktisch kaum noch.
Seit 2 Wochen oderso funktionieren aber bei mir und Freundin die Push Notifications nicht mehr richtig – bekomme die Nachrichten nur wenn ich Telegramm öffne. Habt ihr auch das Problem?
Achja und öfter funktioniert das versenden von Fotos nicht.
Ja, gerade die Möglichkeit, Telegram auch vom Desktop aus zu nutzen, gefällt mir nach wie vor ausgezeichnet. Natürlich auf Kosten der Datensparsamkeit, weil Telegram dazu den Chatverlauf monatelang speichern muss … in diesem Zusammenhang habe ich leider auch festgestellt, dass Telegram die „Account löschen nach XY Monaten“-Frist nicht all zu ernst nimmt. Aber das beobachte ich noch …
… ansonten habe ich aktuell keinerlei Probleme, auch nicht mit dem Anzeigen/Versenden von Fotos oder Push.
Gruß
DM
„…werde ich allen, die mir nicht zu Threema gefolgt sind, in Zukunft Telegram anbieten (…) … und habe Whatsapp mittlerweile auch von allen meinen Geräten gelöscht.“
Zu Ersterem: Viel Glück auf dieser einsamen Mission! 😉 Du hast also schon mal versucht, deine Freunde zu einem anderen Messenger zu lotsen, und nun versuchst du das noch mal? Also, meine Freunde würden mich steinigen, wenn ich ständig mit so einem Wechsel käme, und spätestens beim zweiten Mal hätte ich meine „Glaubwürdigkeit“ verloren, weil die Leute sich fragen würden, was wohl als Nächstes kommt… Von der üblichen Aussage: „Das hat doch keiner“ mal abgesehen.
Zu Letzterem: Wenn du WhatsApp so einfach von deinen Geräten verbannen kannst, dann scheinst du entweder nicht viele Leute zu kennen, die dich erreichen wollen, oder dir ist es relativ egal, ob du für eben diese erreichbar bist. 😉
Nun ja, ich bin selbst schon seit einiger Zeit bei Telegram gelandet, kommuniziere darüber aber „nur“ mit meiner Frau und meinem Bruder. Da ich mit beiden noch am meisten und regelmäßig schreibe, war es mir wichtig, dafür einen „besseren“ Messenger als WhatsApp zu nutzen. Ich finde es einfach gut, dass die App so plattformübergreifend verfügbar ist. Wenn ich z.B. auf der Couch sitze, ist es wesentlich bequemer, mit dem iPad zu tippen. Und wenn im am Rechner sitze, ist es natürlich schön, wenn man mit der richtigen Tastatur schreiben kann – wobei ich finde, dass die Web-Anwendung von WhatsApp auch nicht schlechter funktioniert. Nur eben nicht autark vom Smartphone.
Grundsätzlich bin ich mit Telegram ja sehr zufrieden, aber bei aller „Missionarsarbeit“, die man sich antun kann oder auch nicht, muss man sich eingestehen, dass diese alternativen Messenger einfach zu spät kamen und WhatsApp nicht mehr das Wasser abgraben können.
Sponsko,
ich habe es nicht versucht, sondern getan. Threema ist die absolute Nummer 1 in meinem Freundes- und Bekanntenkreis. Ich werde niemanden zu Telegram lotsen, sondern lediglich für diejenigen, die (wie Whatsapp) vor allem eine kostenlose Möglichkeit suchen, mit mir zu texten, statt Whatsapp nun Telegram empfehlen. Unglaubwürdig ist daran nichts.
Warum ich so erfolgreich Threema verbreitet habe? Neben den Möglichkeiten, die dir in den Sinn komme (a)Ich habe keine Freunde oder b) sie sind mir egal), gibt es da noch eine dritte Variante: Meinen Freunden ist es so wichtig, mit mir in Kontakt bleiben zu können, dass ich Ihnen die 2 Euro wert bin. Zusätzlich ist mein soziales Umfeld klug genug, zu verstehen, welche Vorteile ein vertrauenswürdiger Dienst wie Threema bietet. Ich würde umgekehrt die Frage stellen, was für Freunde das sind, denen es nicht einmal einen kleine App für 2 € wert ist, um mit mir reden zu können?!
DMM
Ich habe ja auch nirgendwo geschrieben, dass das unglaubwürdig wäre.
Da bist du wirklich zu beneiden und zu beglückwünschen, dass du einen Freundeskreis hast, der sich über Datenschutz Gedanken macht und (vermutlich – korrigiere mich, wenn ich da falsch liege) technikaffiner ist als das bei vielen anderen „Geeks“ oder „Nerds“ der Fall ist.
Zum Thema Freunde – und auch hier wollte ich dir nichts unterstellen – sage ich nur soviel: Die Leute, die Wert darauf legen, mit mir in Kontakt zu bleiben und bei denen auf das auf Gegenseitigkeit beruht, werden angerufen, rufen mich an, oder die Kommunikation findet per Mail statt, weil ich denen meist mehr zu sagen habe, als es für einen popeligen Messenger sinnvoll wäre. Wie gesagt, meine Frau und mein Bruder nutzen, weil ich es angeregt habe, nun auch Telegram, wobei das auch nur der SMS-Ersatz geworden ist. Und alle anderen sind mir tatsächlich relativ egal, zumal ich diese genauso über Facebook kontaktieren könnte. Und wie gesagt, wer mich von meinen Freunden wirklich erreichen will, der kontaktiert mit mir in der Regel gar nicht über solch einen Messenger, sondern über die oben genannten Wege.
sry, aber wenn man Facebook noch benutzt, dann kann man grad bei whatsapp bleiben…
Die Glaubwürdigkeit von jemandem der mir Telegram oder threema anbieten will, kann überhaupt erst dann entstehen, wenn er Facebook prinzipiell meidet und nicht diesen mist argumentiert, dass es doch schon normal sei… wie beispielsweise ne Hausnummer oder so.
Das Verständnis für die Sicherheit der Daten, sollte bei Menschen die nicht nur nachplappern direkt zum Gedanken der Monopolzerschlagung führen. Selbst der Datensatz: “hat Facebook aber kein whatsapp“ ist zu viel.
Ich nutze auch mit Überzeugung Telegram. WhatsApp hatte ich mal kurz, weil meine Schwester mir die App empfohlen hatte. Wegen der großen Datenlücken und dem Herumgeschnüffel auf dem Handy hat sich WhatsApp aber schnell wieder von meinem Handy verabschieden müssen. Mit Telegram bin ich sehr zufrieden – und das nicht zuletzt wegen der vollsynchronen PC-Anwendung. Sehr fein! 🙂
Moin Stebener,
witzig, dass du gerade jetzt schreibst, denn ich arbeite derzeit an einem Nachfolge-Artikel, in dem ich mir Threema, Telegram und Whatsapp mochmal neu vornehme. Bei mir persönlich hat Telegram jüngst nämlich einiges an Stirnrunzeln verursacht…
Mehr dazu demnächst hier im Blog.
Gruß
DMM
Ich verwende seit Jahren ausschließlich Telegram. Whatsapp Gruppen und Facebook sind mir Wurst wie Käse, benötige ich Gott sei Dank für mein Leben nicht. Doch gerade vorhin gab es ein seltsames Ereignis.
Draußen lief eine Mutter vorbei, mit einem Sohn namens „Sozius“ – keine Ahnung wie man sein Kind so nennen kann, das musste ich auch entsetzt meiner Frau per Telegram mitteilen. Kurz das Gerät gewechselt und am Laptop wie DUDEN etwas nachgesehen bezgl. neuer Rechtschreibung… Schon bekomme ich unter ixquick im privaten Modus Suchergebnisse eingewürfelt, die sich mit „Soziopathie“ befassen. Dieses Erlebnis hat mich dazu veranlasst das Spiel zu wiederholen. Scheinbar gibt es irgendeine Auswertung der Telegram Chats und eine Synchronisierung mit IP Adresse, da die beiden Geräte ja @ home gar nichts miteinander zu tun haben. Mein Smartphone kennt meinen PC quasi nicht.
jetzt frage ich mich, wie man dem Spiel entkommen kann. Für jede Anwendung einen eigenen VPN Service am Laufen haben? Das würde die Auswertung der IP neutralisieren. Gleichzeitig müsste man noch vom Browser alle Tracking Features entfernen. Dass dies heute nicht mehr möglich ist, da diese sozusagen fest verankert sind bräuchte man eine Art Plug-In Browser, der sich jedes Mal in der Sandbox neu installiert und ebei jeder Initialisierung eine neue Browser-ID generiert.
Moin Undertaker,
und vielen Dank für dein ausführliches Feedback. Wenn ich das richtig sehe, wunderst du dich, warum Telegram Chatverläufe von iPhone UND PC zueinander zuordnen kann. Nun, das sollte doch gerade nicht verwunderlich sein? Schließlich liegen alle deine Nachrichten (egal ob PC, Handy, Tablet) im Klartext auf den Servern von Telegram. Diesen Aspekt (und weitere Kritik) von Telegram habe ich zum Anlass genommen, mich in einem Folgeartikel noch einmal mit den „großen Drei“ zu befassen:
https://www.deathmetalmods.de/whatsapp-telegram-threema-eine-aktuelle-bestandsaufnahme/
Gruß
DMM
Wie kann denn Threema sicherer sein, wenn dort der komplette Quelltext der App nicht öffentlich ist?
Bei Telegram kann ich die Sicherheit anhand des Quelltextes prüfen und die Verschlüsselung verifzieren, muss den Telegram Servern somit nicht vertrauen (bei Geheimen Chats). Bei Threema brauche ich 100% Vertrauen und sorry das fehlt mir bei nem kommerziellen Betreiber.
Moin Wiebke,
ich höre das Mantra „OpenSource ist sicher“ sehr oft, aber ich wage zu fragen: Kannst du den Quellcode tatsächlich selbst verifizieren? Wäre dir zB der Heartbleed-Bug aufgefallen? Open Source ist wichtig, klar, und ich wünschte Threema wäre da offener, ja. Aber OpenSource ist NICHT die Antwort auf alles.
Ganz im Gegenteil: Die Krypto ist nach Meinung vieler Profis mehr als unreif. Ich jedenfalls konnte – als ich Telegram noch genutzt habe – regelmäßig keine Ende-zu-Ende-verschlüsselte Verbindung aufbauen. Rein vom tatsächlichen Eindruck her würde ich der Krypto von Telegram daher ganz und gar nicht vertrauen – egal ob OpenSource oder nicht.
DMM
Sehr gute Idee, umzusteigen – aber wie bringst Du alle Deine Kontakte dazu, von Whatsapp auf einen – ihnen unbekannten – Messanger umzusteigen? Da fallen mir dutzende Kontakte ein, denen das mit dem Datenschutz z.B. recht egal ist und kein Wechselgrund wäre.
Hallo ‚Gute Idee‘,
ich gebe dir völlig recht darin, dass es nicht leicht ist. Früher oder später sammeln sich alle Freunde in einem bestimmten Messenger und entweder macht man dann da mit oder eben nicht. Erlebe das bei Bekannten mit Kindern nur zu oft, die im Kindergarten o.ä. nicht um Whatsapp herum kommen.
Trotzdem: Ich persönlich ziehe da eben meine Grenze. Wer mit mir chatten will, der muss eben auf Threema umsatteln oder mir eine SMS schicken. So sehr viele Leute da erstmal grummeln, so sehr erlebe ich es dann doch immer wieder, dass früher oder später aus Neugier oder auch aus nagendem Zweifel an Whatsapp & Co. der Wechselwille steigt.
(Ich würde aktuell im Übrigen sogar Whatsapp ggb. Telegram vorziehen, siehe Begründung hier.)
Gruß
DMM
Mich hat Whatsapp sehr unfreundlich per Update zur Tür hinaus gebeten, nach dem ich denen die Schnüffelei in meinem Gerät untersagt habe. Den Rausschmiss selbstverständlich unter Einbehalt aller Chatverläufe. Dabei war ich Admin von einigen Gruppen. Die Gruppenmitglieder konnten lange keine Änderungen an der Gruppe vornehmen.
Bin dann bei Threema gelandet und werde nun für telegram angefragt, Ende offen.
wow, schon 2015 hatte niemand Ahnung wie genau sich Telegram finanziert.. Selbst jetzt, 2021 ist man sich da nicht so richtig einig.