Ich will ein Elektroauto – Aber warum?
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Wer dieses Blog und die dazugehörigen Social Media Kanäle in den letzten Monaten verfolgt hat, der wird bemerkt haben, dass sich ein neues Thema ins Blickfeld geschlichen hat: Elektromobilität. Zwar gab es hier im Blog schon Artikel über die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Autobranche, z.B. über die Veränderungen, die Entwicklungen wie Android Auto für die Rollenverteilung zwischen Autobauer und Softwarehersteller bringen könnten. Wir haben uns auch schon mit Tesla und dem Problem datenschutzkonformer Autopiloten und Fahrassistenten befasst. Das Thema Elektroauto als persönliches Fortbewegungsmittel haben wir – so direkt – aber noch nicht beleuchtet.
Mit diesem Beitrag will ich daher einmal mitten hinein springen in die Kontroverse und die Frage beantworten, warum ich so verrückt(?) bin, tatsächlich ein Elektroauto kaufen zu wollen. Das Thema hat schließlich reichlich Streitpotential: Wann immer ich bei Mastodon oder Twitter Artikel zu dem Thema verlinke, finde ich mich danach in Debatten über Reichweitenangst, Herstellungsbedingungen der Akkus oder die fragwürdige Ökobilanz von E-Autos wieder. Warum ich derzeit dennoch die Anschaffung eines Elektroautos, ganz konkret eines Tesla Model 3, plane, will ich deshalb in diesem Beitrag erklären.
Meine Ausgangslage
Ich muss zum Einstieg direkt betonen, dass diese Überlegungen natürlich nur für mich gelten. Ich will niemandem vom Kauf eines Elektroautos überzeugen und meine auch nicht, dass ihr zu den gleichen Schlüssen kommen müsst wie ich.
Zu meiner Ausgangslage: Derzeit habe ich keinen eigenen PKW. Ich habe es bereits im Review zum 12 Zoll Macbook aus Pendlersicht geschrieben: Momentan komme ich mit dem ÖPNV zur Arbeit. Das wird aus diversen Gründen aber leider nicht auf Dauer möglich sein, weshalb ich einen PKW anschaffen will. Voraussetzungen: Es soll mich täglich etwa 140 km weit tragen, dabei ansatzweise Fahrkomfort bieten und eine übliche, moderne Ausstattung bieten, was z.B. inCar-Entertainment angeht. Eine Tiefgarage stünde zur Verfügung und hoffentlich auch die Möglichkeit, dort über Nacht mit etwas mehr als normalem Haushalts-Stromanschluss zu laden. Soweit also die Ausgangslage; Und nun zu den Gründen, warum ich vor diesem Hintergrund zu einem Elektroauto greifen will.
Wider dem maskulinen Motorkult
Mein erster Grund ist ein ziemlich unrationeller. Ich finde nämlich den gesamten „Brumm Brumm“-Kult um Motoren, PS, Hubraum und Zylinder vollkommen uninteressant. Das heißt nicht, dass ich „Autoschrauben“ als Hobby irgendwie geringschätze. Das heißt nur, dass mir der (oft besonders maskulin aufgeladene) Motorkult um teure, hochmotorisierte Spritschleudern persönlich so gar nichts sagt. Ich persönlich zähle mich eher zu der Generation der Menschen, die mit digitaler Technik aufgewachsen sind: Smartphones, Displays, Elektronik und Automatik sind mir einfach sehr viel vertrauter als Muffen, Kolben und Schmieröl.
Ich verstehe nichts von Keilriemen oder Getrieben. Ich verstehe aber etwas von Akkus, Spannung und digitaler Technik. Deshalb sind mir Elektroautos einfach schon einmal tausenmal vertrauter als stinkende Rumpelkisten mit einer Million mechanischer Klapperteilen. Wer angesichts dieser sehr zugespitzten Darstellung wutschnaubend in die Kommentare eilen will, denke daran: Das ist meine Sicht und ich kann andere Sichtweisen da völlig akzeptieren. Dennoch glaube ich, dass ich nicht alleine bin.

Automobil-Werbung arbeitet noch immer stark mit vermeintlich „männlichen“ Attributen wie Kraft, Power, Stärke usw. Dieses Marketing geht (nicht nur?) mir gehörig auf den Geist und ich glaube auch, dass es immer mehr eine Zielgruppe treffen will, die es kaum noch gibt. Die Generation der „Millennials“ sieht meiner eigenen Wahrnehmung nach dicke Motoren und fette Karren weit weniger als Statussymbol an als z.B. ihre Elterngeneration. Stattdessen dienen Macbooks, iPhones und Smartwatches als Objekte der Begierde. So geht es jedenfalls mir. Die Vorstellung, dass mein Auto im Wesentlichen ein iPad mit Riesenakku auf Rädern ist, dass ich – wie gewohnt – abends an die Steckdose hänge, zieht mich sehr viel mehr an, als die Aussicht, alle x Kilometer zum schmierigen Ölwechsel zu müssen oder mich an der Tankstelle mit Dieselgestank abzugeben.
Gleiches gilt für das Kauferlebnis. Ich habe weder Zeit noch Lust, mich durch dutzende Konfigurationsoptionen zu klicken, bei denen einzelne Ausstattungsvarianten dann auch noch von anderen abhängen und ich am Ende immer noch nicht sicher bin, ob ich nun eine Auto mit Bluetooth bekomme, oder nicht. Zum Händler zu gehen und mir typische Verkaufsgespräche rund um die tollen Leistungswerte des Motors anzuhören, lockt mich genauso wenig. Elektroautos, insbesondere die von Tesla, sind auch in dieser Hinsicht sehr viel näher am schlichten Online-Erlebnis von Apple. Wenige Optionen, klare Ausstattungsvarianten, bestellen, fertig.
Pflegeleichter Fahrspaß
Mein zweiter Grund hat ein bisschen was mit dem ersten zu tun. Elektroautos haben geringere Wartungskosten und fahren sich einfach anders.
Was die Wartungskosten angeht, muss ich mich natürlich auf Untersuchungen anderer Fachleute stützen, aber die Zahlen scheinen da eindeutig zu sein: Weniger beweglicher Teile und weniger Verschleiß bei den Bremsen (Rekuperation) halten den nötigen Pflegeaufwand bei einem Elektroauto kleiner. Das kommt mir natürlich sofort entgegen, denn ich erwarte von meinem Auto nur eins: Es soll funktionieren und mich nicht ständig um Aufmerksamkeit für diese und jene Wartung anbetteln.
Was das Fahrgefühl angeht, kann ich hingegen durchaus persönlich den Unterschied zu klassischen Verbrennungsmotoren einschätzen. Seit einer ganzen Weile nutze ich einen örtlichen Carsharing Dienst, wenn ich doch mal ein Auto benötige und fahre zu 90 % ein Elektroauto aus dessen Fuhrpark, einen aktuellen Renault Zoe. Der Zoe ist beileibe kein Premium Fahrzeug oder kann mit dem Fahrverhalten eines Tesla Model S mithalten. Das nehme ich jedenfalls an, ich bin noch nie ein Model S gefahren. Was ich aber immer wieder bemerke: Selbst der Zoe lässt einen spüren, was damit gemeint ist, wenn die Rede von dem unmittelbar verfügbaren Drehmoment eines Elektromotors ist. Ich fahre nach wie vor hin und wieder klassische Verbrenner, auch teure Oberklassefahrzeuge, aber keiner kann mit der unmittelbaren Beweglichkeit des Zoe mithalten.
Keine Reichweitenangst
Die häufigen Hinweise auf Reichweitenangst kann ich völlig nachvollziehen. Die mickrigen Akkus der aktuellen Elektroautos von VW, Renault oder BMW mit realistischen Reichweiten von knapp 200 km locken wirklich niemanden hinterm Ofen hervor. Der ständige Blick auf die Restreichweite oder den Akkustand verbinden deshalb aktuell immer noch sehr viele mit dem Begriff „Elektroauto“.
Auch ich würde mich mit so einer Reichweite schwer tun. Selbst wenn man nur um die 100 km Pendelstrecke (Hin- und Rückweg) bewältigen muss, macht die Unruhe, die Umleitungen, Stau oder akkufeindliche Witterungsbedingungen auslösen können, keinen Spaß. Deshalb halte ich aktuell auch das Tesla Model 3 für mehr oder weniger konkurrenzlos. Mit realistischen 450 km Reichweite auf der Autobahn (gemessen von nextmove bei 120 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit) verfliegt jedenfalls bei mir jede Sorge, dass ich bei täglichen Fahrten irgenwie Probleme bekommen könnte.

Meine Entspannung in Sachen Reichweite hat aber natürlich eine Bedingung bzw. Hürde zu nehmen: Das Auto sollte morgens bitte auch die volle Reichweite liefern. Das heißt: Meine Reichweitenangst verfliegt nur, wenn ich mich darauf verlassen kann, dass ich jeden Morgen mit den möglichen 400 km und mehr in den Tag starte. Wenn ich den sorgenvollen Blick auf die Reichweite zwar nicht jeden Tag habe, aber letztlich nur auf jeden dritten Tat verschiebe, ist dem Elektroautospaß vermutlich auf Dauer ebensowenig gedient.
Öffentliche Lademöglichkeiten beruhigen mich persönlich nur wenig. Sind sie besetzt? Was kostet der Strom? Funktionieren sie? Habe ich Zeit für einen Umweg und die Wartezeit, bis das Auto wieder fahrbereit ist? Zwar gibt es bei mir in der Nähe Ladesäulen und sicherlich könnte man beim Einkaufen ein halbe Stunde Saft mitnehmen, aber mein Autofahr-Leben um öffentliche Ladestationen herum zu organisieren, könnte meine zweifelsohne vorhandene Kompromissbereitschaft beim Thema „Elektroauto“ wohl überstrapazieren. Nein, derzeit ist es für mich die entscheidende Hürde, meine Tiefgaragen-Stellplatz-Vermieterin zu überzeugen, mich dort einen Kraftstromanschluss anbauen zu lassen. Das wäre für mich übrigens auch ein Gebiet, auf dem ich politische und gesetzliche Anreize sinnvoll finden würde. In Californien existiert seit 2014 scheinbar das Recht, sich Ladestationen in Mietwohnungen anbauen zu dürfen, solange man selbst die Kosten trägt. So etwas scheint mir auch in Deutschland diskussionswürdig.
Aber: Elektroautos lösen das Problem nicht
Definitiv ein nicht eindeutiges Argument sind für mich hingegen ökologische Aspekte. Ich kann schlicht nicht nachprüfen, wie die gesamte Frage „Ökobilanz“ tatsächlich zu beantworten ist. Je nachdem, welche Medien man liest, bekommt man einfach sehr widersprüchliche Informationen, die obendrein – so wirkt es auf mich – extrem davon geprägt sind, aus welcher Ecke das Medium kommt. Beim Thema Auto ist jedenfalls die deutsche Berichterstattung leider immer auch sehr politisch. Konservative Medien malen dann das Schreckgespenst des Verlusts von Arbeitsplätzen und getätigter Investitionen in Verbrennungsmotoren bei deutschen Autobauern an die Wand oder mahnen, dass allein die Produktion des Akkus eines Elektroautos angeblich viel mehr CO2 produziere als ein Dieselauto in seiner Lebenszeit. Andere halten das für Falschmeldungen und rechnen sehr viel bessere Ökowerte aus. Ich neige zwar dazu, die Elektroauto-freundlichen Berechnungen für überzeugender zu halten, kann das aber – wie gesagt – kaum selbst verifizeren. Auch die widersprüchlichen Meldungen zum Thema Arbeitsbedingungen bei der Gewinnung der Rohstoffe für die Akkus oder die ungelösten Recycling-Probleme nehme ich natürlich wahr. Mir ist also völlig bewusst, dass Elektroautos genauso ihre Schattenseiten haben wie Verbrenner und die sie am Leben erhaltende Erdölindustrie.
Aber selbst wenn – wovon ich wie gesagt durchaus ausgehe – Elektroautos insgesamt die schonendere Fortbewegungsart gegenüber Verbrennern sind, lösen sie doch das eigentliche Problem nicht: Den Individualverkehr. Ob ich nämlich in einem Verbrenner oder in einem Elektroauto sitze, ist der Autobahn ziemlich egal, die man quer durch die Natur gepflastert hat. Bodenversiegelung, Straßenbau oder städtische Parkplatznot und die vielen Berufspendler, die alleine in ihren leeren Fünfsitzern zur Arbeit fahren, bleiben auch mit Elektroautos ein Problem. Mir wäre ein verlässliches, häufig fahrendes und schnelles Nahverkehrsnetz samt kostenloser Fahrradmitnahme letztlich also selbstverständlich viel lieber als ein eigener PKW.
Status Quo: Ich plane den Kauf eines Tesla Model 3
Ich bin also keineswegs ein Elektroauto-„Fanboy“. Ich fahre Elektroautos einfach aktuell lieber als Verbrenner und mag den Komfort, morgens nur den Stecker zu ziehen und loszufahren, ohne auf Spritstand und Tankstellen achten zu müssen. Meiner Meinung nach landet man dann notgedrungen beim Tesla Model 3. Bei Batterietechnik, Akkukapazität und User Interface kann bisher jedenfalls noch niemand so recht mithalten.

Seit Februar 2018 habe ich eine Reservierung und habe in der Zeit so ziemliche alle Newsschnipsel zum Model 3 gelesen sowie wohl jeden Erfahrungsbericht US-amerikanischer Youtuber gesehen. Ich weiß um die anfänglichen Probleme in der Verarbeitung und bin dennoch nach wie vor bereit, die Summe für ein Model 3 in die Hand zu nehmen. Mir gefällt das Auto rein optisch schonmal deutlich besser als alle anderen Elektroautos und Konkurrenten wie Jaguar i-Pace oder der Audi e-Tron haben leider mit miesen Effizienzwerten enttäuscht (sie kommen bei gleicher Akkugröße nur um die 300 km weit).
Dass ich derzeit noch nicht auf „Bestellen“ geklickt habe, hat im Wesentlichen zwei Gründe: Erstens ist die für mich wichtige Frage des Ladens in der Tiefgarage ungeklärt und zweitens kam VW gerade noch rechtzeitig mit seinem VW I.D. um die Ecke, den es ab Ende 2019 geben soll. Der wird zwar ähnlich wie das Model 3 bei ca. 30.000 € starten und (davon gehe ich aktuell aus) für die Langreichweiten-Version mit etwa 500 km ebenfalls bei über 50.000 € landen. Aber etwas hat VW Tesla natürlich voraus: Das Händlernetz und die berechtigte Erwartung, dass VW nicht in wenigen Jahren vor dem Aus stehen könnte. Denn das sind definitv letzte Unsicherheitsfaktoren bei mir. Das Model 3 ist hier und heute das wohl beste Elektroauto, aber ob das Unternehmen Tesla auf Dauer am Markt bestehen kann, scheint mir durchaus offen. Gleichzeitig ist die nächste Tesla Werkstatt für mich fast 100 km entfernt, während VW natürlich Niederlassungen in der Nähe hat.
Solange meine Ladesituation noch nicht geklärt ist, warte ich also erst einmal ab und werde dann endgültig entscheiden, ob es losgeht mit dem Model 3. Bis dahin könnt ihr in den Kommentaren ja loswerden, ob ihr meine Gründe überzeugend findet, oder nicht.
Bis dahin!
Update (08.04.2019): Der Tesla-Traum ist vorerst tot
Die Entscheidung ist gefallen. Und sie fiel – trotz einer unfassbar spaßigen Testfahrt – leider gegen das Tesla Model 3 aus. Nach vielen Wochen Drehen und Wenden, Hin und Her, Auf und Ab blieb leider als entscheidender Faktor die Ladesituation zuhause als entscheidender Faktor übrig. Die Ladestation in der gemieteten Tiefgarage lies sich leider nicht realisieren und die Abhängigkeit von öffentlichen Stationen war letztlich trotz allem Enthusiasmus und Early-Adopter-Wille eine Hürde, die ich nicht nehmen konnte.
Für mich ist das ein bisschen exemplarisch für die aktuelle Problematik rund um die Verkehrswende. Warum sind öffentliche Einrichtungen nicht längst flächendeckend mit Ladestationen ausgestattet? Warum brauche ich für jede Station eine eigene Kundenkarte mit eigenen Kündigungsfristen, Tarifen und Pauschalen? Warum steht nicht längst an jede Tankstelle auch ein Schnelllader? Aber alles Jammern hilft nichts: So ist es aktuell nun einmal. Ein eAuto ohne heimische Lademöglichkeit ist einfach noch keine brauchbare Lösung.
Zum Glück gibt es aber Licht am Horizont. Es gibt Überlegungen, Mieterinnen ein „Recht auf Einbau einer Ladestation“ zu verschaffen, sofern diese die Kosten tragen und die großen Tankstellenbetreibergesellschaften investieren in Ladeinfrastrukturen. Aktuell kann ich also nur darauf spekulieren, dass die gesamte Situation in ein bis zwei Jahren noch einmal spürbar besser ist. Bis dahin kann ich leider nicht abwarten und werde nun erstmal mit einem Leasing eines konventionellen Auto überbrücken. Mal sehen, wie das alles 2021 aussieht und vor allem: Ob es dann wohl Tesla noch gibt?

Ich bin Malte, der Chefredakteur hier bei DeathMetalMods.de. Ich bin beruflich als Jurist tätig und lebe in diesem Blog meine Lust an Technik, digitaler Welt und Gadgets aus. Ich schreibe hier die meisten Artikel und organisiere die Arbeiten im Hintergrund. Ihr findet mich auch privat bei Mastodon und Twitter.
Toller Bericht. Wir freuen uns, dass unser Videos hilfreich sind. Wenn das Model 3 erstmal auf deutschen Straßen fährt, werden sicher einige Leute ins nachdenken kommen.
Auf den VW ID warten wir ebenfalls sehnsüchtig.
Finden deinen Bericht auch sehr treffend. Ich glaube momentan aber eher, dass VW in den nächsten Jahren vor dem Aus steht als Tesla. Service ist bei Tesla wirklich noch ein Problem, aber mit innovativen Ideen, wie z.B. dem mobilen Service, wird sich hier hoffentlich in nächster Zeit noch einiges verbessern. Mein nächstes SC ist 160 km entfernt. Den größten Vorteile, den Tesla aktuell noch hat, ist das Supercharger-Netz. Es ist wirklich zuverlässig und ermöglicht somit problemlos auch weitere Reisen. Außerdem ist Tesla im Moment wohl der Hersteller mit der kürzesten Lieferzeit für ein Langstreckenelektroauto. Bin gespannt, wie die Lieferzeit für den ID sein wird?
Moin Moin! Schön das du deinen Blog Beitrag fertig hast. Wie du ja weißt ist für mich immer noch die Hürde die Reichweite. Ich bin bei derzeitigen Bedingungen einfach nicht gewillt über 50.000€ für ein Auto zu bezahlen, was vielleicht die Hälfte an Reichweite hat von meinem derzeitigen PKW.
Was mich an der Sache noch weiter interessiert ist, wann sind die 80% Akkulebenszeit erreicht, wie viele Ladezyklen sind das und wie viele Jahre hält es durch, bis ein neuer Akku in das Fahrzeug muss. Es bringt mir ja herzlich wenig, wenn es weniger Reparaturen insgesamt benötigt aber ich alle 10 Jahre ein neuen Akku, also das Herz des Autos, kaufen muss.
@Didi: wie kommst du darauf, dass VW in den nächsten Jahren eher vor dem Aus steht als Tesla? Tesla hat derzeit noch einen Entwickungsvorsprung gegenüber allen Automobil Herstellern. Aber es ist ja nicht so, dass das Magie oder irgendwas unerklärliches ist. Volkswagen und die anderen Hersteller haben weit mehr Ingenieure als Tesla und wird in der Technik eher früher als später nachziehen und aufgrund der viel größeren Entwicklungsfabriken die Fahrzeuge am Ende auch günstiger anbieten können.
Tesla ist derzeit halt einfach das fancy Ding, was den anderen gezeigt hat wie es geht. Aber die Allianzen, die die deutschen Autobauer da schließen wirken so, dass Tesla es in Deutschland und Europa insgesamt schwerer haben wird. Alle deutschen Automobilhersteller können, soweit ich das weiß, an den anderen Ladesäulen tanken der anderen Hersteller. Nur Tesla benötigt einen Adapter und dann verliert es auch noch die schnellladefunktion.
Am Ende ist auch das Tesla Netz nur so gut wie seine Verbreitung. Wenn ich mit einem anderen Fahrzeug eines Herstellern 2 Stunden weniger benötige zu meinen Ziel Ort, da das Ladenetz wesentlich besser ist als das Supercharger Netz von Tesla dann kaufe ich sicher nicht ein Tesla.
Bei mir daheim ist jedenfalls alles vorbereitet. Starkstrom liegt und wartet auf seinen Einsatz. Aber derzeit ist bei mir das muskulär betriebene Fahrrad und die deutsche Bahn noch das Fortbewegungsmittel Nummer 1.
Grüße und wir sehen uns auf Twitter.
Mituu
mituu alias Paetson auf Twitter.
Für dich zur Info 😀
Hi Peatson,
danke für dein reichhaltiges Feedback. Ich kann deine Anmerkungen völlig nachvollziehen. Nach allem, was ich derzeit zum Thema Akku-Degeneration gelesen habe, sorgt mich das nicht so wirklich. Jedenfalls Tesla verkauft sein Model S ja seit 2012 und die ersten extrem lange betriebenen Fahrzeuge zeigen da eigentlich ermutigende Werte.
Wir sehen uns bei Twitter 😉
Das ist in der Tat aktuell ein großer Pluspunkt. Wenn ich JETZT bestelle, habe ich mein Model 3 in 8-10 Wochen vor der Tür. Alle anderen Fahrzeuge von VW (oder auch Volvo) sind halt noch Erlkönige und Versprechen. Das stört mich aktuell ohnehin sehr an den Nachzüglern: Immer neue Teaser, Trailer und Konzepte statt harte Fakten, Preise und Leistungswerte. Währenddessen steht das Model 3 zur Probefahrt in Fleisch und Blut bereit …
Hi liebes nextmove-Team,
schön, dass ihr einen Kommentar da gelassen hat. Ich schaue eure Video regelmäßig.
Herzliche Grüße aus Schleswig-Holstein in die Hansestadt.
Hey DMM,
Danke für deinen tollen Blogbeitrag, den ich ab jetzt verlinken werde, wenn ich jemandem erklären soll, wie meine Meinung und Einstellung zur E-Mobilität ist. Bis zur Model 3-Reservierung und abwarten, was bei VW im Sommer da so vorstellt. Bei Dir hat Tesla sicher auch vor kurzen angerufen, oder?
Ich bin auch durch Car Sharing (i3) zum ersten Mal mit e-Autos in Berührung gekommen und hatte letzten Herbst mal für eine Woche einen e-Golf (hallo, nextmove!), um in beruflicher und privater Freizeit zu testen; einschließlich eines weiteren Wochenendtrips (Reichweitenangst adee!). Wollte mir schon den e-Golf über Firmenleasing besorgen, momentan ist dafür aber der denkbar schlechteste Zeitpunkt, weil er für die Reichweite zu teuer ist und wohl 10k billiger werden soll, sobald es den Neo gibt.
Nur in einem Punkt stimme ich nicht mit dir überein: deine negative Einstellung zur öffentlichen Ladeinfrastruktur teile ich nicht. Sowohl bei Langstrecken mit dem eher reichweitenschwachen e-Golf, als auch hier in der Stadt (50 kW CCS drei Minuten von mir) hat sich die (zumindest in meiner ganz subjektiven Erfahrung) als absolut ausreichend dargestellt. Gehste am Sonntag ne Stunde im Park laufen, dann ist das Auto wieder voll. Klar ist das mit nem Model 3 schon ne andere Story, mit dem größeren Akku nimmt aber auch die Abhängigkeit immer weiter ab. Im Normalbetrieb wird man den ja schon zur Schonung des Akkus nicht jede Nacht vollknallen, sondern sich eher ständig zwischen 20 und 80 % befinden und eher nach Bedarf laden.
Ich warte momentan noch ab, weil die Model 3-Versionen für mich nicht interessant sind. Wenn ich mit einem Standard Range mit Heckantrieb 30k € sparen kann, dann kann ich mit dem gesparten Geld 30 Wochen ein Long Range Model X mit AWD mieten (hallo, nextmove), wenn ich es mal wirklich für den Skiurlaub brauche (klar, stark vereinfachte Sichtweise). Die Realität ist wohl aber, dass ich in der Stadt eigentlich gar kein Auto brauche und ich mit den 60k €, die ich mir dann spare, wohl bis an mein Lebensende schöne Autos mieten kann. Als nächstes werde ich mich wohl bei dem CarSharing Anbieter mit den Zoes anmelden, an denen laufe ich auch jeden Tag vorbei…
Moin Adrian,
danke für das Feedback. Bei sind die Ladesäulen ebenfalls fast um die Ecke und mit dem Akku des Model 3 sollte ich eigentlich problemlos 3 Tage hinkommen, was bedeuten würde: Einmal am Wochenende und einmal in der Woche laden. Sicher kein Beinbruch, aber eben doch ein Faktor, der den Fahrspaß, für den ich immerhin 60.000 € hinlegen werde, wohl doch schmälert. Ich ahne einfach jetzt schon, dass irgendwann mal nicht passt, die Säulen belegt sind, ich aber abends nen Termin haben usw usf und mein 60.000 € Auto dann doof rumsteht …
Hi Malte,
fast alle Deine Argumente sind nachvollziehbar und gültig. Einzig das „Kauferlebnis“ solltest Du als Jurist nicht unterschätzen. Ich, mit 32 Jahren Führerschein und mehr als 30 gekauften und verkauften Fahrzeugen kann Dir sagen ehrliche und offene Kommunikation ist beim Autokauf sehr hilfreich. Aber das eigenttliche Thema ist die Energiegewinnung. Auch aus eigener Erfahrung, würde ich ohne CEE in der TG keine Bestellung auslösen. Eine Zusage, selbst schriftlich, kann den fehlenden Anschluss nicht wettmachen. Ich erlebe das nun seit 13 Monaten. Lösung: far away.
Hi S-Drive,
ich werde demnächst mal wegen ein paar Testfahrten bei einigen Händlern aufschlagen. Vielleicht revidiere ich meinen Eindruck dann ja 😉
Was das Heimladen angeht, gebe ich dir Recht. Das wird die entscheidende Weichenstellung bei mir. Ohne täte ich mich wie gesagt sehr schwer … ohne Auto geht es aber auch nicht mehr lange
Hey Malte,
ich kann Dein Argument nachvollziehen und die Bedürfnisse sind ja auch völlig unterschiedlich. Ich kann z.B. zur Arbeit laufen oder mit dem Fahrrad fahren. Mich nervt aber, dass ich zu jedem Termin, bei dem sich der ICE nicht lohnt oder ich mit den Öffis einfach ewig unterwegs bin, weil der Termin auf der Grünen Wiese (TM) ist, mit einem gemieteten Fossil fahre.
Deswegen sehe ich ein teures LR-Modell eher wie mein teures iPhones Xs Max. Seitdem ich ein Smartphone habe, das auch mal zwei Tage durchhält, kommt es nicht mehr jeden Abend ans Ladekabel. So ähnlich wäre das bei mir auch mit einem 450 km Auto. Das würde ich halt bei Lust und Zeit mal von 50 bis 80 % wieder aufladen, dann habe ich selbst bei 50 % auch genug Reserve, wenn ich mal spontan wohin fahren muss.
Gerade bei so einer Anschaffung versuche ich sehr stark, meine Motive zu hinterfragen. Ein einfaches Beispiel. Ein Argument, dass mir immer wieder gegen das E-Auto entgegengehalten wird, geht ungefähr so: „Aber wenn ich mich am Freitag Abend spontan zu nem Kurztripp entscheide und dann erst noch zwei Stunden laden muss, ist das doch Mist!“ Auf meine Rückfrage, wie oft das denn wirklich passiere, kommt dann meistens nicht viel 😉
Klar, wenn man täglich 140 km fahren muss, kommt man wahrscheinlich mit der öffentlichen Infrastruktur nicht hin. Wenn man sich wirklich regelmäßig Freitag Abend um 8 entscheidet, nach Paris zu fahren, ist vielleicht das E-Auto auch nicht das richtige. Ich hadere momentan etwas, weil für mich auch die Range von so nem E-Golf in 80-95 % der Fälle reichen würde, und wenn der ab dem Sommer mit Vollausstattung „nur“ 35k € kosten soll und bei der Ladekurve ist der schon sehr, sehr nice! Aber dann nagt an mir wieder der Gedanke: „Was mache ich denn mit den Terminen, die 150 km weit weg sind?“ Vielleicht nen Ladestopp auf dem Rückweg, bei dem ich ein paar Mails beantworte oder was essen? Und bei 35k € kann man vielleicht auch schon wieder an den SR/RWD Model 3 denken…
Ich freue mich schon auf weitere Berichte von Deinen Entscheidungen und Denkprozessen. Jedenfalls ist der Bereich der E-Mobilität wesentlich spannender, als der fossile Automarkt!
Hallo.
Na das nenne ich mal kontroverses Thema.
Ist aber auch ein kompliziertes Thema.
Persönlich bin ich der Meinung das jemand der 100km einfach zur Arbeit sich überlegen sollte näher an seinen Arbeitsort zu ziehen.
Ein weiteres Aspekt der hier nicht so recht zur Sprache kam ist das Ausfall-Sicherheit.
Gerade bei mir im Grossraum Stuttgart mit den ständigen Staus, habe ich lieber genug Treibstoff dabei.
Ich möchte nicht mit einem E-Auto auf der A8 im Schneetreiben sitzen und die Nacht dort verbringen (wie neulich erst passiert). Gerade mit 2 kleinen Kindern an Bord. Im E-Auto muss quasi alles aus Strom gemacht werden. Beim Verbrenner ist die Abwärme ein Nebenprodukt.
Einen Benzintank lässt sich zudem schneller füllen. Wenn auch nur teilweise.
Aus einer Ingenieur-Sicht wäre mit die Brennstoffzelle lieber. Lieber flüchtigen Wasserstoff an Bord als hunderte Batteriezellen.
Ein weitere Aspekt der vergessen wurde, ist die Tatsache das der Tesla Wagen immer noch ein Auto ist. Fahrwerk, Achsen, Streben, Karosserie-Teile, Sitze usw.. Der Vergleich mit Smartphone hinkt.
Das Weglassen der Motor macht aus der Ami-Schleuder keine Enterprise.
Stichwort „Ami-Schleuder“: Aus meiner Sicht ist Verarbeitungs-Qualität nicht die Stärke die von Tesla und eigentlich der gesamten U.S. – KFZ-Branche.
Auch im Hinblick auf die Kosten würde ich zu einem de vielen günstigen Leasing-Angebote greifen. Z.T. ist die gezahlte Leasing-Rate niedriger als der zu erwartende Wertverlust. Zumindest bei moderaten Laufleistungen.
Und wenn ich dann noch an den Beitrag zum Thema Datenschutz beim Tesla-Auto denke, wird mir schwarz vor Augen.
Sehr gelungener Artikel, hat wirklich Spaß gemacht diesen zu lesen.
Ich stehe gerade vor der gleichen Entscheidung und tendiere aufgrund der Reichweiten auch zum Model 3 da ich mich auch nicht auf unsere deutschen Hersteller „verlassen“ will die Ankündigungen machen.
Mit einem E-Auto muss man sich halt umgewöhnen, 1000+km Touren am Stück oder mit max. einem Tankstopp geht dann nicht mehr. Da wird die Fahrzeit mit den Pausen schnell mal um einige Stunden verlängert….
Ich finde, dass der Trend zu immer größeren Autos eines der größten Probleme ist. Es muss immer schneller, größer und geiler sein. Dabei ist es egal, ob die Mutter ihre Kinder jetzt mit dem Tesla Model X abholt oder mit einem Q6. Beides sind Stahlfestungen, die komplett vermeidbare Ressourcen fressen.
Ich selber bin seit meiner Kindheit ein absoluter Autofan und liebe schnelle Vehikel. Ich habe mich aber kürzlich ganz bewusst gegen einen Camaro entschieden und fahre stattdessen einen Corsa E. Dabei wäre das Geld für ein sehr viel größeres Gefährt definitiv vorhanden gewesen.
Ich habe auch schon mit einem Tesla geliebäugelt, halte aber alle drei Modelle für unnötig luxuriös. Eine Zoe z.B. ist aus klimaschutzsicht deutlich sinnvoller.