The long goodbye: Warum Windows Phone ohne mich sterben darf
|Hallo, hier schreibt DMM. Die folgenden Zeilen sind ein Gastbeitrag. Der erste hier im Blog überhaupt, um genau zu sein. Und sofort handelt es sich um ein Thema mit höchstem Drama-Potential: Den Abschied von Windows Phone. Aber genug der Vorrede. Die restlichen Zeilen stammen von Christian, einem Windows Phone Enthusiasten, mit dem ich viele meiner eigenen Microsoft- und Windows Phone-Artikel gedanklich entworfen habe.
Jeder Tag kann ein Glückstag sein, wenn man nur warten kann.
– Roland Leonhardt
Microsoft, das ist so etwas wie eine schwierige Freundin. Eine, mit der man Pferde stehlen könnte, wenn sie einen nur nicht ständig versetzen würde. Aber der Reihe nach.
2012 bekam ich erstmals das Lumia 800 in die Hand und es war tatsächlich Liebe auf den ersten Blick: das nahtlos ins Gehäuse übergehende Glas, der schicke Unibody, eine dedizierte Kamerataste. Dazu ein Betriebssystem, das im Design geradezu radikal war: Windows Phone 7; Farbflächen und Typographie. Na gut, dass ich ab und zu einen Anruf verpasste, weil ich wegen eines Spiels die Lautstärke reduziert hatte? Geschenkt! Dass ich immer die sperrige Zune-Software brauchte, um auch nur ein Foto von dem Gerät herunterzukriegen? Halb so wild!
Man wird wunderlich, wenn man verliebt ist.
Und Microsoft arbeitete hart an diesem radikalen System. Nachdem sogar neumodisches Zeug wie Copy & Paste nachgerüstet worden war, keimten die ersten Gerüchte über Windows Phone 8. Alles würde noch besser, hieß es. Allerdings – nun ja – nicht für bestehende Geräte wie mein Lumia 800 oder das gerade veröffentlichte Lumia 900: falscher Prozessor und so.
Alles neu mit WP8
Ja, Microsoft ist radikal. Wenn es um die Verbesserung des Systems geht, muss man auch mal alte Zöpfe abschneiden. Oder alte Kunden. Egal! Ich kaufte mir ein Lumia 820. Größer, schwerer (schwer genug, um damit ernsthaft Leute zu verletzen) und mit wechselbarer Schale. Heissa, das war wie früher beim Xpress-On-Cover fürs Nokia 3510. Und zum ersten Mal hatte ich eine SD-Karte zur Verfügung. Gut, man konnte nur Fotos darauf speichern und keine Apps, aber hey: SD-Karte! Das mit der Lautstärke hatte sich nicht verändert, aber Windows Phone schien auf einem guten Weg. Die Kacheln waren flexibler, der Browser besser, und mit den „Räumen“ und dem darin integrierten Familienbereich hatte Microsoft wieder so einen Geniestreich gelandet: Noch nie war es so einfach gewesen, Termine, Notizen und Fotos mit der Familie zu teilen. Räume waren fortan ein Feature, das ich immer erwähnte, wenn ich anderen mein Windows Phone zeigte. Der Glance-Screen tat sein Übriges. Das war Productivity, bevor Satya Nadella das Wort überhaupt gedacht hatte.
Als das Surface-Tablet billiger wurde, beschloss ich, auch dort mal hineinzuschnuppern. Irgendwas musste da dran sein. Microsoft hätte schließlich nicht einfach so ARM-basierte Tablets gebaut, ohne einen echten – einen todsicheren – Plan zu haben. Und außerdem war es das ideale Tablet für Windows Phone-User, dachte ich. Stattdessen bekam ich ein Tablet, dessen App-Angebot noch spärlicher als das meines Handy war und das im Standby entweder den Akku leersaugte oder sich einfach direkt nicht mehr einschalten ließ.
Zum ersten Mal kamen mir Zweifel daran, ob die bei Microsoft das wirklich ernst meinten.
WP 8.1: Feinschliff und grobe Mängel
Meine Zweifel waren wie weggefegt, als Windows Phone 8.1 erschien: Action-Center, verbesserte Onedrive-Integration, neue Kachelreihe, Apps einfach auf die SD-Karte auslagern. Und getrennte Lautstärkeregler! Die Jungs aus Redmond hatten es eben drauf. Und doch begann zunehmend die App-Knappheit zu nerven. Es ist nicht so, dass ich darauf erpicht wäre, ununterbrochen neue Apps zu installieren. Für meine tägliche Arbeit hatte ich alles, was ich brauchte. Aber wann auch immer irgendwo in der Öffentlichkeit von einer App die Rede war, die man sich zu diesem oder jenem Zwecke hätte herunterladen können, stellte sich bei mir milde Frustration ein. Ja, herunterladen für Android und iOS, nicht aber für Windows Phone.
Es war der öffentliche Nahverkehr genauso wie die Museen im Lande oder das Gewinnspiel in der Zeitschrift. Auch Videos mit Amazon Prime waren unter Windows Phone oder Windows RT schlicht kein Thema. Wenn der App-Blues gar zu stark wurde, installierte ich aus Trotz eine der fünfhundert Wetter-Apps. Denn davon gab es im Windows Phone Store auf wundersame Weise mehr als genug.
Das Lumia 930 war dann das letzte Windows Phone, das ich mir kaufte: Noch größer, noch schwerer, mehr Megapixel und dazu ein großartiges Display mit ohne Glance-Screen. Ach, egal. Dafür hatte es eine Rechenleistung, die für Windows Phone mindestens zweimal ausreichte. Die Sache mit den Apps wurmte mich allerdings schon. Aber Joe Belfiore hatte versprochen, dass das App-Gap bald geschlossen sein würde.
„We’re all gonna look back on the end of 2014 as the ending of the app-gap for Windows Phone. The 3rd ecosystem is decidedly here!“
– Joe Belfiore, CVP of Microsoft, via Twitter
Inzwischen gab es auch eine Reihe wirklich guter Kamera-Apps: Oneshot, Proshot oder Camera 360. Warum man die allerdings nicht mit der dedizierten Kamerataste starten konnte, werde ich nie verstehen. Vermutlich die Sicherheit oder sowas.
Wachsende Zweifel
Nach Windows Phone 8.1 kam dann eine ganze Weile gar nichts. Das GDR1-Update rüstete ein paar Nettigkeiten nach, aber im Großen und Ganzen herrschte Stagnation. GDR2 schließlich erhielt mein Lumia 930 nicht einmal offiziell, sondern blieb wenigen Geräten wie dem Lumia 640 vorbehalten. Über Apps musste man sich ebensowenig Gedanken machen wie über Fitness-Armbänder oder Smartwatches: es gab einfach kaum welche. Natürlich waren immer die bösen Smartwatch-Hersteller schuld, die meine Plattform garstig von den Segnungen der Technikwelt fernhielten. In stillen Minuten beschlich mich allerdings doch der Zweifel: Was, wenn diese Hersteller Windows Phone nicht unterstützen, weil die Technik im Hintergrund einfach Murks ist?!?
Überhaupt hatte ich zunehmend Zweifel. Livetiles zum Beispiel waren ja eine tolle Sache. Aber wenn meine Spritpreis-App mir auf der Kachel einen 20 Minuten alten Preis anzeigt, kann das an der Tankstelle wirklich teuer werden. Klar, Windows Phone kann die Kacheln nur alle 30 Minuten aktualisieren. Deshalb ist es ja so stromsparend. Aber oft waren Live-Kacheln eigentlich witzlos, denn ich startete ja doch jedes Mal die App, weil ich der Kachel nicht trauen konnte. Und warum bekam Microsoft den Appstore eigentlich nicht in den Griff? Fake-Apps und Suchergebnisse, die zuerst Fake-Apps anzeigen, sind nicht so wahnsinnig praktisch. Und warum ist der Akku meines Lumia 930 morgens einfach leer, obwohl ich es abends bei 60% im Flugzeugmodus auf den Nachttisch gelegt habe? Aber sicher würde es bald ein Update geben, das all diese Kleinigkeiten beseitigten würde.
Das können die doch nicht ernst meinen?!?
Und tatsächlich, Microsoft kündigte eine Update an. Und was für eins! Windows 10 auf allen Geräten, egal ob Desktop, Tablet oder Smartphone. Eine Milliarde Windows 10 Geräte. Bald auch für mich: Mit Windows 10 Mobile.
Preview-Versionen kannte man im Windows Phone-Lager schon länger. Die GDR-Updates gab es stets als Preview, und sie waren eine wunderbare Möglichkeit, sich an den Telefon-Providern vorbei frühzeitig das nächste Update zu organisieren. Auch Windows 10 Mobile gab es in so einer Preview. Nachdem ich die erste Vorschau-Version von Windows 10 Mobile auf meinem 930 installiert hatte, ging mir nur ein Satz durch den Kopf:
„Die erste Technical Preview von Windows 10 auf dem Handy war ein unbenutzbarer Haufen Softwareschrott.“
Die Oberfläche hakte an allen erdenklichen Stellen, zentrale Funktionen waren nicht vorhanden oder defekt und Apps ließen sich nicht installieren. Die reflexartige Entschuldigung der Community war freilich:
„Ja, das muss auch so sein, schließlich ist es eine Technical Preview. Das ist noch gar nicht fertig. Wir erhalte hier einen Einblick in die Arbeit von Microsoft. Wir sollten dankbar sein und nicht meckern.“
Meine Dankbarkeit äußerte sich allerdings eher im Rollback auf Windows Phone 8.1. Ich probierte noch einige weitere Previews aus, die allerdings ähnlich verheerende Eindrücke hinterließen. Und ich begann mich zu fragen, was die da bei Microsoft eigentlich trieben. Windows 10 sah nicht aus wie die Neuerfindung des Windows-Rads, sondern eher wie ein aufgehübschtes Windows Phone 8.1. Aber warum zur Hölle lief es dann nicht so?
Und selbst die späteren „fertigeren“ Versionen von Windows 10 Mobile (der Eingeweihte weiß, dass Windows 10 per Definition niemals „fertig“ sein wird) zeichneten sich durch haarsträubende Aussetzer aus: Gedenksekunden, inkonsistente Bedienoberfläche, ein Möchtegern-Browser mit ausgeprägtem Hang zum Hängen. Einige Live-Tiles versagten schlicht ihren Dienst und die Räume-Funktion wurde vorsichtshalber gleich gestrichen.
Sie können es einfach nicht. Oder wollen nicht.
Windows 10 wurde Ende 2014 angekündigt. Wir haben nun bald Mitte 2016. Anderthalb Jahre sind eine lange Zeit. Vor allem wenn man bedenkt, dass weitere Updates für Windows Phone 8 kurzerhand mit dem Argument gestrichen wurden, alle Kräfte auf Windows 10 Mobile konzentrieren zu wollen. Ein Jahr ohne nennenswerte Updates ist hart, wenn man sieht, wie sich die Konkurrenz entwickelt. Es gab keine neuen Funktionen, keine behobenen Bugs, keine Sicherheits-Updates. Jeder Missstand wurde mit dem Verweis auf Windows 10 und dem Microsoft-Mantra „bald“ abgebügelt.
„There will be Windows 10 upgrades for all Lumia Windows Phone 8 devices 🙂 And we will release new Windows 10 models in the future!“
– Offizieller Lumia Account via Twitter
Die Krönung war dann die Offenbarung, dass man Windows 10 Mobile entgegen früherer Ankündigungen doch nicht für alle Lumia-Altgeräte veröffentlichen könne. Performance und so.
Wenn man die sog. Demo-Szene kennt und weiß, was die Jungs heutzutage noch aus einem C64 herauskitzeln, dann offenbart das Gerede von schlechter Performance vor allem die Unfähigkeit (oder den Unwillen) zur Optimierung der eigenen Software. Es ist ja nicht so, dass Anno 2014 die Hardware der jetzt exekutierten Altgeräte nicht bekannt gewesen wäre. Es gibt also zwei Möglichkeiten:
- Microsoft dachte, man würde Windows 10 Mobile auf diesen Geräten hinbekommen. Microsoft hat sich geirrt und sich überschätzt wie ein pubertierender Jüngling, der ein Mädchen beeindrucken will.
- Microsoft wusste sehr wohl, dass das nichts werden würde. Aber um keine Wellen zu machen, hat man erstmal Quark erzählt. Bis es soweit ist, würden die Besitzer von Altgeräten ohnehin gewechselt haben. Wohin auch immer.
Nicht können. Nicht wollen. Beide Möglichkeiten finde ich beunruhigend. Dass man zwischenzeitlich auch den versprochenen Cloud-Speicher bei Onedrive gekappt hat, passt da ins Bild: Microsoft hatte sich offenbar auch hier wieder verkalkuliert. Vor allem zeigt sich für mich an den Beispielen Onedrive und Windows 10 Mobile für Altgeräte, dass eine wie auch immer geartete „Treue“ zu Microsoft sich nicht auszahlt. Diesem Konzern sind seine Bestandskunden egal.
Die Build 2016 bestätigt diesen Eindruck, insbesondere den Aspekt des „nicht wollen“. Terry Myerson hat es deutlich gesagt: Er will im kommenden Jahr das Interesse der Entwickler nicht unbedingt bei Windows 10 Mobile wecken. Noch mal zur Erinnerung: Entwickler, das sind die, die Apps schreiben. Die sollen sich also bitte erstmal nicht um Windows 10 Mobile kümmern. Gehen Sie bitte weiter, es gibt hier nichts zu entwickeln.
Windows Phone hatte einmal Potential: Kacheln, Räume, Hubs, native Social Media-Integration, Offline-Navigation, Kamerataste, Office. Davon ist nichts übrig. Na gut, Kacheln, die sich nur alle 30 Minuten aktualisieren. Wirklich hübsch.
Alles andere ist weg oder findet sich in besserer Qualität bei der Konkurrenz. Und mit der Aussicht auf ein System, das der Hersteller verwaisen lässt und das nun hochoffiziell außerhalb des Fokus der Entwickler liegt, würde ich Windows 10 Mobile nicht mal mehr den anspruchslosesten Nutzern empfehlen.
Einen würdeloseren Abschied für Windows Phone hätte ich mir beim Kauf meines Lumia 800 nicht vorstellen können.
Ich bin Christian, Android-Nutzer und ehemaliger Windows Phone Enthusiast. Meinen Hang zu toten Plattformen lebe ich im Alltag mit meiner Pebble aus. Irgendwo liegt hier auch noch ein Palm Pre.
Sehr gut geschrieben 🙂 ich kann mich persönlich voll und ganz mit dem geschriebenen identifizieren. Auch mich haben die punkte so endlos genervt sodass ich mir nach der build als nachfolger für mein Lumia 930 ein iPhone 6s ausgesucht hatte
Hallo Toms,
freut mich, dass der Text Identifikationspotential hat. Und ja, das 6s ist sicher ein mehr als guter Ersatz. Ich selbst wechselte zu einem… aber nein, das folgt in einem anderen Artikel 😉
Outstanding. Der Artikel kotzt, verzeihung spricht mir aus der Seele. Warum sind Microsoft seine Bestandskunden egal? Haben sie das echt nicht nötig? Habe auch ein Lumia 930, jetzt mit Windows 10 Mobile und überlege das erste Mal ernsthaft zu wechseln. Und ich hab schon vor Windows Phone 7, bei Windows Mobile 5 angefangen und seither alles mitgemacht. Mobile 6, Phone 7, 7.5, 7.8, 8, 8.1 und jetzt halt 10. So behandelt zu werden tut schon weh.
Moin Benjamin,
bis Windows Mobile 5 ist in der Tat eine beeindruckende Historie. Und es ist eine Leistung von Microsoft, selbst beinharte Fans ins Wanken zu bringen (zu denen ich mich eigentlich bis eben auch zählte, aber ich bin ja erst mit „Mango“ eingestiegen…).
„Windows Phone hatte einmal Potential: Kacheln, Räume, Hubs, native Social Media-Integration, Offline-Navigation, Kamerataste, Office“
Off-Navi, Kamerataste, Kachlen und Office gibt es doch noch? Office wird ja z.B. auch recht häufig geupdatet.
Also ich kann die Stimmung in dem Artikel nachvollziehen, aber so übel wie beschrieben sieht es für mich nicht aus. Klar Windows Phone hat bei MS nicht TOP Priorität, das ist deutlich geworden, dennoch wird es ja jetzt nicht einfach fallen gelassen (http://www.drwindows.de/content/9546-microsoft-windows-10-mobile-definitiv-aufgeben.html) Das man den Store über Win10 Desktop aufbaut erscheint mir auch schlüssig.
Der Start von Windows 10 war natürlich fürchterlich ich habe ihn in Form meines L950XL miterlebt, das war echt ne Katastrophe Leute die viel Geld für ein Phone ausgegeben haben mit derart kaputter Software zu konfrontieren. Mittlerweile läuft Windows 10 Mobil aber gut und es lebt von seinen großartigen Drittanbieter-Apps, Readit, Aeries, Mytube, Meine Mediatheken,6tag usw. alles Apps die ich nach einem Ausflug auf Android schmerzlichst vermisst habe, außerdem kommt da noch hinzu, das ich das spartanische UI von Windows schätze, bei Android komme ich mir vor wie in einer Spielhalle, alles ist bunt, gibt Töne von sich, und bewegt sich, ich bin vielleicht zu doof, aber bei mir sammeln sich dann noch ein Haufen Apps im App-Switcher an durch die ich mich dann durchscrollen muss bis ich die richtige gefunden habe und meine Apps werden mir praktisch in einer starren Liste angezeigt. (iOS fällt für mich persönlich übrigens raus, weil mir die Hardware aus vielen Gründen nicht taugt).
Es wäre mir natürlich lieber wenn Microsoft sein Versprechen mit „best with Windows“ jetzt einhalten würde, und Funktionen als erstes für Win Mobil ausrollt, aber ich selbst kann damit momentan leben auf Funktionen länger zu warten solange Windows in der jetzigen Form stabil bleibt und performant bleibt.
Windows ist nicht das beste mobile OS, aber für mich gibt es momentan kein besseres^^
Kurzer Nachtrag: Ich will Android nicht verteufeln, an vielen Stellen merkt man das es reifer ist als Windows mobile, und auch einige nützliche Funktionen hat die ich mir für Windows noch Wünsche aber ich bin nicht richtig damit warm geworden.
Moin Oli1917,
ich denke auch, dass klar, dass hier nix und niemand verteufelt wird. Der Artikel von Christian zeigt einfach, dass jeder „Fan“ seine persönliche Schmerzgrenze hat. Mein Eindrucksvoll ist auch, dass MS diese derzeit für sehr viele WP-Nutzer überschreitet.
Wenn du nach wie vor mit deinem 950 zufrieden bist, gibt es natürlich 0,0 Grund zum Wechseln. Mit persönlich geht es hingegen wie Christian: Während ich früher WP8 als ideale Empfehlung für Einsteiger aktiv empfohlen habe, kann ich das mittlerweile schlicht nicht mehr vertreten.
Ein guter Freund hat auf mein Anraten hin zB ein 630 gekauft. Auch weil die Technical Preview von W10M bereits dafür veröffentlicht war und Twitter-Lumia ein Update für alle WP8.1 Lumias versprach.
Der Gute sitzt nun von MS verlassen auf einem Gerät, dem nun nach und nach die wenigen Apps unterm Arsch wegbrechen, weil sich die wenigen Devs auf W10M konzentrieren.
Gruß
DMM
Jesses Maria, so einen Stuss habe ich selten gelesen.
„Einen würdeloseren Abschied….“
Heul doch.
Lieber Gongo,
nicht alle haben das Glück, nur selten Stuss zu lesen. Herzlichen Glückwunsch also zu deiner Lektüre-Auswahl! Ich hoffe, dir wird es auf Windowscentral nicht langweilig.
Einen tränenreichen Gruß
CTK
Zu dem „Update-Drama“ möchte ich gerne etwas sagen:
Ich war selbst total enttäuscht und hätte es nicht für möglich gehalten. Dennoch sollte mal mal die Kirche im Dorf lassen. Sich auf Informationen von Supportmitarbeitern über Twitter zu verlassen ist immer so eine Sache.
Zum anderen ist dennoch die Update-Politik im Vergleich zu Android um Welten besser.
Was man hier absolut bedenken sollte, und das wird meiner Meinung nach total oft vergessen: Leute die auf Windows 10 Updaten wollen, die können es!
ALLE Phones die vorher zur Insider Preview zugelassen wurden, erhalten, wenn man möchte Windows 10 TH2 (1511). Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Sie erhalten weiterhin Updates bis RS1 offiziell ausgerollt wird, aber noch viel wichtiger man erhält Zugriff auf die Universal Windows Apps.
Dies ist zwar noch immer nur über die Insider Preview möglich, aber es ist möglich. Sowas gibt’s weder bei iOS noch bei Android.
@DMM
Daher versteh ich keinen Kommentar nicht. Auf meinem Lumia 630 Dual ist Windows 10 TH2 drauf und man kann ohne Probleme Windows 10 Apps nutzen.
Moin Tourniquet,
ich bin mir nicht sicher, ob ich deinen Vergleich zu Android so überzeugend finde. Wenn, müsste man doch Lumias mit Nexus vergleichen oder alle WP-Geräte mit allen Android-Geräten?
Und bei Lumia vs. Nexus schneidet mein Nexus 5, das noch heute monatlich, vorhersehbar und planbar alle Updates per OTA bekommt deutlich besser ab als etwa mein Lumia 640, das wegen des „Mobilbetreiberfreigabe“-Bug noch immer kein W10M hat.
Würde man hingegen alle WP8-Geräte (also auch HTC und Samsung) mit reinnehmen, dann dürfte deren Updatepolitik ggb. Androiden von Sony oder Motorola kaum spürbar besser ausfallen.
Das betrifft natürlich alles nur offizielle, supportete OTA-Updates. Wenn dir der inoffizielle Weg über die Insider Preview reicht, dann ist das total in Ordnung. Gemessen daran, was der normale Kunde erwarten darf und was man dem Normalkäufer zumuten sollte, ist das Insider-Programm aber doch keine Antwort? Allein deshalb, weil du dir zB für dein (hypothetisch) bei der Telekom gekauftes Lumia 630 sofort jede Art von Gewährleistung abschminken kannst, wenn du da mit mit einer Preview-Software aufkreuzt.
Aber schreib CTK und mich nicht als „W10M-Hasser“ ab. In dem Artikel von CTK schwingt ja spürbar viel Trauer über den Abschied mit. Und wie es der Zufall will, dürfte gerade HEUTE der Kurier mit dem Lumia 650 Testgerät von Microsoft bei unserer Redaktion klingeln. Es wird also weiter – wenn auch tendenziell kritische – Auseinandersetzung mit mobilem Windows geben hier im Blog 🙂
Gruß
DMM
Auch mich hat Microsoft als Mobil-Kunden verloren. Ich hatte ein Lumia 1320 und dies Ende letzten Jahres auf Windows 10 geupdatet, weil ich dachte, dass es ja nicht mehr lange bis zum Release ist und das neue Betriebssystem deswegen keine großen Probleme mehr haben sollte. Wie sehr ich mich doch geirrt habe. Danach ging es leider nicht mehr vorwärts und nicht mehr zurück und so musste mein geliebtes Lumia (vom Design und der Haptik war ich durchaus überzeugt) den Besitzer wechseln.
Ich als Lumia 800,820 und 830 sowie Surface RT User kann dir leider nur voll und ganz zustimmen… Mein 830 läuft nun wieder mit 8.1.
Moin zusammen,
der Artikel spricht mir aus der Seele. Meine Schmerzgrenze ist erreicht. Hier verabschiedet sich ein weiterer Fanboy.
Meine Historie ist Lumia 800 und Lumia 920 und dem Lumia 925 meiner Frau. Auf meinem 920 habe ich die Preview 10 installiert. Ich hätte gerne auf ein 950 gewechselt, aber das Windows 10 Phone „Erlebnis“ auf dem 920-er zeigt mir, dass hier Ende im Gelände ist. Dann noch die Ankündigung von Nadella zu Windows Phone dieses bei Business Kunden zu positionieren. Öhm sorry, ich habe nicht ein einziges Game auf je einem der Lumias installiert oder haben wollen. Ich nutze es zwar privat, habe aber schon Ansprüche im Semi Business Bereich sozusagen. Diese werden aber auch nicht erfüllt. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie er dafür Business Kunden begeistern will.
Naja, es gäbe noch viel zu jammern. Mein nächstes Handy wird im Herbst ein Apple Gerät sein. Ich bin auf den direkten Vergleich gespannt. Vielleicht bin ich angetan, vielleicht berappelt sich ja auch Microsoft. Das lasse ich mal offen. Aber mit DEM Stand und DEN Aussichten zu Windows 10 Phone bin ich erstmal raus.
Bye!
Mir spricht der Artikel aus der Seele.
Ich bin – nach einigen Windows Mobile PDAs und Handys – zum Samsung Omnia 7 gewechselt und das erste Mal auf die Nase gefallen. Das Telefon war ok, Windows Phone 7 damals auch echt schick und innovativ, aber auch sehr limitiert. Das ersehnte Update auf 7.8 kam für dieses Gerät erst, als alle anderen schon lange auf den Windows Phone 8 Zug aufgesprungen waren. Dass das Omnia trotz Versprechen nicht mit Windows Phone 8 ausgestattet werden würde, war bitter, aber irgendwie hatte man das schon erwartet. Das Updateversprechen wäre zu schön gewesen.
Weil man treu und ein Gewohnheitsmensch (und vielleicht auch naiv) ist, habe ich als Nachfolger ein Nokia Lumia 1020 gekauft. Schwer, unhandlich, mit selten dämlich hervorstehender Kamera auf der Rückseite. Aber zu dem Zeitpunkt eben das „Über-Windowsphone“ .. bis das 930/Icon ein paar Wochen später kam. Auch hier kamen die Updates wieder deutlich später als bei anderen Geräten – ich habe wohl ein Talent, die unliebsamen Geräte zu wählen.
Bis zu einem gewissen Punkt hat das 1020 auch Windows 10 Mobile Updates erhalten über das Insider Programm .. und wurde dann fallen gelassen. „Danke, dass ihr unsere Developer Preview unterstützt und Feedback (das größtenteils keiner gelesen hat) abgegeben habt. Leider zeigt sich, dass das 1020 nicht für Windows 10 Mobile geeignet ist“.
Da der Akku nach 2.5 Jahren nur noch einen halben Tag hält, obwohl das Telefon untätig auf dem Schreibtisch liegt, musste etwas Neues her. Und da mein Firmenhandy ein Sony Xperia Z3 ist und ich mich mit Android angefreundet habe, habe ich mich nicht mehr in der Windows Welt umgesehen. Neue Geräte sind da schon länger nicht mehr aufgetaucht, vom Gefühl lässt Microsoft seine gesamte Mobile Sparte untergehen. Letzten Endes ist es ein Huawei P9 Lite geworden .. mal sehen, wann ich mich darüber aufrege 🙂
Nachtrag:
Meine Frau hat – weil ihr mein 1020 mit der Oberfläche so gut gefallen hat – kurz nach mir ein 930 gekauft. Irgendwie muss ich ihr noch erklären, dass Sie irgendwann wohl auch auf ein Android oder iPhone umsteigen muss.
Zum Glück habe ich die Historie nicht mitbekommen. Ich bekam ein Lumia 930 als Business Handy weil ich dachte, das die Asturias (glaube so heißt die) Plattform Android Apps auf W10M darstellen kann. Geblieben bin ich dann wegen der phantastischen Kamera.
Nach nunmehr 2 Jahren im W10M Fast Review Programm finde ich W10M klasse. Hab das 2te Windows handy erstanden. Das Betriebsystem gefällt mir besser als Android, es ist stabil, updates klappen reibungslos, Firmware installationen (Ich musste ein Gerät rebranden) klappen einfacher als bei Android.
(Die Aktualität der Live Tiles ist mir egal).
Der Edge Brwoser bietet das Look and Feel der PC Version. Die Darstellung ist klasse (auf viele Apps wie Amazon, Spiegel Online etc. kann man verzichten weil sie im Browser gut dargestellt werden).
Einziger Nachteil sind die wenigen Apps!! Während man bei Android zu jedem Thema von Apps erschlagen sieht es im Windows Store dagegen noch mau aus. Wenn die Entwickler W10M mit UWP Features entdecken würden wäre ich fein.