In eigener Sache: Veränderungen im Twitter-Account
|
Seitdem ich dieses Blog vor über drei Jahren gestartet habe, war der zugehörige Twitter-Handle @deathmetalmods stets auch so etwas wie mein privater Twitter-Account. Nach langer Zeit des Grübelns habe ich mich entschieden, das zu ändern. Seit heute gibt es deshalb neben dem Twitter-Account des Blogs auch einen eigenen, davon getrennten, privaten Account unter @malteengeler. Da ich die letzten Wochen und Monate immer mal wieder auf Twitter gefragt habe, was Leser_innen und Twitter-Follower von solch einer Auftrennung halten würden, möchte hier ganz kurz Hintergründe und Auswirkungen darstellen.
Warum jetzt die Auftrennung?
Der Twitter-Handle @deathmetalmods war – wie gesagt – lange auch mein privater Account. Tatsächlich gab es den Account schon bevor ich den Blog startete. Auch nachdem der Blog Anfang 2014 online ging, war es zunächst überhaupt kein Problem, den Mix aus Privatem, Beruflichem und Blog über den gleichen Account laufen zu lassen. Mittlerweile haben sich die beruflichen Umstände und auch die Situation hier im Blog aber doch so sehr geändert, dass ich nach ersten Überlegungen im Januar nun zur Tat schreite.
Die Gründe sind vielfältig. Vor allem aber sind es zwei Dinge, die mich letztlich zu dem Entschluss gebracht haben: Erstens ist der Blog nicht mehr nur mein privater Ein-Mann-Betrieb. Ich würde zwar noch nicht davon sprechen, dass es hier eine „Redaktion“ oder gar einen Chef-Redakteur der klassischen Sorte gibt, aber mit mittlerweile drei Gast-Autoren, die (teilweise mehrere) Artikel veröffentlicht haben und weiteren Artikeln und Autoren im Zulauf, ist der Blog-Account auf Twitter einfach nicht mehr wie bisher mit mir als Einzelperson gleichzusetzen. Auch mit Blick auf eine mögliche Gründung eines eigenen Unternehmens für das Blog ist es daher an der Zeit, den Blog-Account etwas (etwas!) von meiner Person unabhängiger zu machen.
Zweitens hat sich auch meine berufliche Situation geändert. Der ein oder andere wird mitbekommen haben, dass ich beruflich in der Juristerei und lange bei der Datenschutzaufsicht unterwegs war. Mittlerweile hat sich über diverse Privat- und Online-Veröffentlichungen daher auch immer mehr Berufliches gefunden, das ich über Twitter diskutieren und teilen wollte. Ein Beitrag für einen bekannten Blog für IT-Recht nahm seinen Anfang sogar in einer angeregten Diskussion auf Twitter. Ich würde schätzen, dass mindestens ein Drittel der Follower über derartige Engagements auf @deathmetalmods gestoßen sind und erst hinterher gemerkt haben, dass sich dahinter tatsächlich ein Technikblog verbirgt. Dabei habe ich es zunächst überhaupt nicht als Nachteil empfunden, über den Blog-Account ein breites Publikum von Gadgetfans und Technikinteressierten über IT- und Datenschutzrechtlern bis Szeneaktivisten und Publizisten zu vereinen. Mein Ansatz war immer: Beides gehört zusammen. Genauso wie ein Datenschutzrechtler gut beraten ist, Entwicklungen wie Chrome OS im Blick zu behalten, sollte sich ein Techniknerd damit befassen, was sich für ihn und sein Smartphone konkret durch das „Safe-Harbor“ Urteil des Gerichtshofs der Europäischen Union ändert.
Aber auch dieser Spagat hat seine Grenzen. Mittlerweile habe ich meine Lust an PC-Basteleien wiederentdeckt oder gebe musikalische Themen neuen Raum. So groß die Schnittmenge zwischen Technik, digitalem Leben, Smart-Devices und Datenschutzrecht auch sein mag, sie ist nicht komplett deckungsgleich. Auf der anderen Seite gibt es aber auch juristische Diskussionen, die selbst unter den Juristen nur einen Bruchteil interessieren und normale Leute eher an der Vernunft der Diskutierenden zweifeln lassen. Beides weiter über einen Twitter-Account zu vereinen, hat mich zuletzt öfter als ich wollte die Frage stellen lassen: „Welche Follower interessiert das“, oder schlimmer: „Interessiert das auch genug Follower“? Dieser One-Size-Fits-All-Ansatz hat mich schlicht gelähmt. Mit Blick auf die Juristen in der Timeline habe ich mir dann doch den fünften Kommentar zu den neuen AMD Ryzen Chips verkniffen oder mir zugunsten der Android-Nerds die hundertste Bemerkung zur Unterscheidung zwischen Art. 7 GRCh und Art. 8 GRCh gespart. Statt eines einzigartigen Profils hat der Blog-Account so eher an Profil verloren. Zeit, die Reißleine zu ziehen und anzuerkennen: Ich kann es nicht allen Recht machen. Und das will ich auch gar nicht.
Was ändert sich inhaltlich im Blog?
Was ändert sich dadurch für das Blog? NICHTS! Ich bleibe dabei, dass Grundrechte, Datenschutz und die Auswirkungen der Digitalisierung auf unseren Alltag hier im Blog einen unbedingt notwendigen Platz haben. Themen wie die Whatsapp-Backdoor, der Crypto-Krieg zwischen FBI und Apple oder auch ein kritischer Blick auf Blackberrys „Sicherheitsversprechen“ wird es hier weiterhin genau so geben wie zuvor. Es wird hier weder weniger Artikel noch schonendere Positionen zu Fehlgriffen der Hersteller geben, was exzessive und sinnlose Datenerhebung angeht.
Wer diesen Blog liest, weil er sich gerade für diese Schnittmenge aus Technik-Reviews, Datenschutzrecht und kritischem IT-Blogging interessiert, wird genau das auch weiter zu lesen bekommen. Es ist derzeit weder ein seperates Jura-Blog noch eine zweite Webseite mit Konkurrenz-Inhalten geplant. Wenn ich etwas blogge, dann hier oder eben – wie gehabt – auf Online-Fachpublikationen aus der Juristenszene.
Was ändert sich auf Twitter?
Auch für den Twitter-Account dieses Blogs wird es eigentlich keine Änderungen geben. Ganz im Gegenteil: Wenn überhaupt, führt diese Auftrennung nur dazu, dass ich auf @deathmetamods ungehemmter twittern kann: PC-Gaming, Smartphone-Releases oder Techniknews und alles, was drum herum in der digitalen Szene interessant ist, werde ich (wieder) ohne Zurückhaltung teilen und kommentieren. Genauso werde ich weiter das aufgreifen, was an Datenschutzthemen zum Technikblog passt. Das heißt auch, dass die, die aus der Juristen- und IT’ler-Szene dazugestoßen sind und gerade diese Schnittmenge schätzen, diesem Blog und auch dem dazugehörigen Twitter-Account treu bleiben sollten. Meine ureigenen Inhalte wird es weiter nur hier geben.
Wen aber wirklich nur Juristen-Schwarzbrot, Datenschutzrechtliches oder Fach-Kommentare zur Digitalpolitik interessieren, der kann jetzt statt neben @deathmetalmods unter @malteengeler auch eine etwas weniger Gadget-lastige Timeline verfolgen. Der Einfachheit halber werde ich sicher auch Artikel hier aus dem Blog über das neue digitale Juristen-Selbst teilen, wenn sie die Schnittmenge betreffen. Insgesamt wird es auf @malteengeler aber definitiv weniger von dem geben, was man klassisch dem Mobile-Tech-Universum zuordnen würde.
So ganz weiß ich natürlich noch nicht, wie sich die weiterhin unvermeidlichen Überschneidungen auswirken werden. Ich fühle mich durch den Schritt zunächst aber erstmal entlastet und freue mich, auf beiden Accounts in gewisser Weise „ungezügelter“ zu Werke gehen zu können. Außerdem gibt es mit Linus Sebastian von linustechtips oder Carsten Knobloch von Caschys Blog ja durchaus Beispiele, die diesen Schritt jüngst (zufrieden, wie es scheint) gegangen sind.
Höre ich noch Widerworte? Zu spät! The deed is done 😉
See you in the comments!
Ich bin Malte, der Chefredakteur hier bei DeathMetalMods.de. Ich bin beruflich als Jurist tätig und lebe in diesem Blog meine Lust an Technik, digitaler Welt und Gadgets aus. Ich schreibe hier die meisten Artikel und organisiere die Arbeiten im Hintergrund. Ihr findet mich auch privat bei Mastodon und Twitter.
Gute Sache, muss ich eben zweimal folgen, hatte nur gehofft, der neue Accoount heißt dann @TwoFace oder war der schon weg?
Anyway, go on Harvey Dent!
P.S.:Ist auch ein neuer Blog „FundamentalRightsMods“ geplant?
Moin Fledermaus,
TwoFace wäre zwar eine witzige DC-Comics Homage gewesen, aber sicherlich schon vergeben. „FundamentalRightsMods.com“ hingegen scheint tatsächlich noch frei zu sein … jetzt aber schnell, dass mir keiner zuvor kommt 😉
Gruß
DMM