Displayfolien: Pro, Contra und Tipps
|Smartphones begleiten uns auf Schritt und Tritt und sind lange schon mehr als nur Gebrauchsgegenstände. Sie sind Designstatements geworden. So schön unsere täglichen Begleiter anzusehen sind, so sehr sind sie leider auch zerbrechliche kleine Wesen. Kein Wunder, dass ein Großteil der Smartphones früher oder später ihr hübsches Äußeres in (mehr oder weniger hässlichen) Plastikhüllen verstecken muss. Warum aber tun sich dann viele mit Displayschutzfolien so schwer? Die Gründe könnten sein, dass Displayschutzfolien vermeintlich hässlich und schwer aufzutragen sind. Aus meiner Sicht spricht aber Vieles für und Weniges gegen Schutzfolien. Hier also mein Pro und Contra zu Displayschutzfolien sowie einige Tipps zum Auftragen.
Contra
Kommen wir zunächst zu den Gegenargumenten. Da fällt mir zuerst einmal der Preis ein: Natürlich kosten Folien Geld, je nach Model und Qualität auch nicht wenig. Daneben ist das Aufbringen auch nicht immer einfach und mit etwas Mühe oder gar Geduld (*schauder*) verbunden.
Der Hauptgrund, warum viele auf Folien verzichten, dürfte aber die Beeinträchtigung der Optik sein. Schlecht aufgetragene Folien sehen extrem hässlich aus, behindern oft die Bedienung und lösen sich im Extremfall schnell wieder ab. Wer sich ein teures High-End-Gerät zulegt, will auch dessen ganze Pracht genießen. Das ist verständlich.
Pro
All das lässt sich aber schnell entkräften. Der finanzielle Aufwand für Folien hält sich arg in Grenzen. Ich greife seit Jahren zu den Folien von mumbi und zahle selten mehr als 5 € für mehrere Folien. Vor allem holt man den Preis beim Wiederverkauf mehr als rein. Meine Erfahrung ist, dass beim Wiederverkauf Macken am Gehäuse eher verziehen werden, während ein auch nur leicht zerkratztes Display sehr negativ bewertet wird. Die Investition hat sich für mich jedenfalls am Ende immer gerechnet.
Auch die vermeintliche Mühe, die das Aufbringen der Folie mit sich bringt, würde ich so nicht gelten lassen. Natürlich kann es beim ersten mal etwas fummelig sein, mit ein paar Tipps ist es aber ganz einfach (dazu gleich). Vor allem sind in den allermeisten Fällen ja auch mehrere Folien dabei, so dass jeder ein paar Fehler machen darf.
Wer also bereit ist, ein paar Euro und etwas Zeit zu invesiteren, profitiert dafür die gesamte Nutzung über von dem guten Gefühl, dass das Display in tadellosem Zustand bleibt. Ich kann meine Geräte bedenkenlos in alle Taschen stecken oder mit der Frontseite auf den Tisch legen. Ich fühle mich schlicht viel entspannter und muss nicht ständig aufpassen. Vor allem: Richtig aufgetragen sind Folien nahezu unsichtbar. Alle meine Geräte, die ich hier teste, haben Folien drauf – wer hätte das bemerkt?
Tipps
Kommen wir also zu meinen Tipps für gutes Folien-Aufbringen. Bevor ich loslege, an dieser Stelle aber ein herzlicher Dank an die freundlichen Leute von handynow, die mir für diesen Artikel die Folien gestellt haben. Ich kaufe dort seit dem iPhone 4S meine Folien und war immer zufrieden. In der Regel greife ich zu den Folien von mumbi, die auch in diesem Artikel zum Einsatz kamen. Ein großes Lob auch an mein Nexus 7, das die ganze Zeit artig still gehalten hat. Braver kleiner Bursche!
1. Reinigen
Bevor es losgeht, muss das Display natürlich gesäubert werden. Dazu nutze ich entweder ein Brillenputztuch oder ein anderes fusselfreie Tuch.
Dabei geht es zwar auch darum, Fett zu entfernen, aber vor allem gilt es, Staub und Fussel loszuwerden, die sonst später unter der Folie hässliche Blasen werfen. Hier hilft es natürlich, in einem tier- und rauchfreien Haushalt zu wohnen. Aber auch unter schwierigeren Bedinungen ist das machbar.
2. Folie ansetzen
Ist das Display gesäubert, setzt ihr die Folie am oberen Displayrand an. Hier kann man sich meist gut an den dortigen Öffnungen für Hörmuschel, Lichtsensoren oder Frontkamera orientieren. Dieser Teil ist sehr wichtig, da die Folie schon bei minimaler Verschiebung später beim Runterziehen auf das Display „aus der Bahn laufen“ kann. Aber keine Sorge, hier kann wenig schief gehen, solange ihr die Folie nicht sofort von ihrer Trägerschicht löst. Ich ziehe die Folie immer nur so weit ab, dass ich sie anlegen kann und rolle sie danach Zentimeter für Zentimeter ab. Sobald ich sehe, dass ich aus den Bahn komme, höre ich auf und korriege oben.
3. Folie runterziehen
Sobald ich das Gefühl habe, dass die Folie oben gut anliegt, ziehe ich die Folie herunter und rolle sie dabei von der Trägerschicht ab. Dazu benutze ich meist eine Kreditkarte (bei Smartphones) oder ein Geo-Dreieck (bei Tablets). Stück für Stück ziehe ich die Folie runter und schaue ob sich auf dem Weg zu viele Blasen bilden oder ob sich doch ein Staubkorn reingeschlichen hat. Ist das der Fall, gehe ich ein paar Zentimenter zurück und entferne den Staub. Das ganze ist deshalb kein Problem, weil die Trägeschicht ja noch anliegt und sofort wieder die Folie vor Verunreinigungen schützt. Gleichzeitig schaue ich, ob die Folie rechts und links parallel zum Gehäuserand verläuft. Hat man oben unsauber gearbeitet, kann es hier schnell passieren, dass man schräg über den Rand gerät und die Folie dann nicht mehr auf dem Display aufliegt. Auch das ist kein Drama, da ich dann eben schnell oben korrigiere.
Zieht die Folie so einfach bis nach unten glatt. Die Trägerfolie kann dann weg. Verbleibende Blasen werden mit der Kreditkarte oder dem Tuch nach aussen gedrückt und verschwinden schnell.
4. Staub entfernen
Auch mir passiert es trotz aller Sorgfalt und Übung manchmal, dass sich ein Staubkorn zwischen Display und Folie schummelt. Um hier nicht komplett neu anfangen zu müssen, hebe ich die Folie einfach mit einem Stück aufgerollten Tesafilm an und tupfe mit einem weiteren Stück Tesa die Unterseite der Folie ab und fange so das Staubkörnchen. Das funktioniert aber nur, wenn es sich um ein oder zwei Staubkörnchen handelt. Hat man zu ungründlich gearbeitet und viel Staub eingeschlossen, macht es meistens meiner Ansicht mehr Sinn, noch einmal sauber neuzustarten. Genug Ersatzfolien sollten ja da sein 😉
5. Voila
Das Ergebnis spricht dann in der Regel für sich. Nahezu unsichtbar verlegte Folien nehmen dem Gerät nichts von seiner Optik und schützen wunderbar.
Wer noch mehr will, kann natürlich auch zu matten, entspiegelnden oder sonstigen Extrafolien greifen. Mir geht es aber immer nur um maximalen Schutz bei möglichst minimaler Beinträchtigung der Optik.
Was meint ihr? Sind Displayschutzfolien für euch eine Notwendigkeit oder lasst ihr euer Gerät „nackt“? Twittert mir gern auch eure größten Foliendisaster.
See you in the comments!
Ich bin Malte, der Chefredakteur hier bei DeathMetalMods.de. Ich bin beruflich als Jurist tätig und lebe in diesem Blog meine Lust an Technik, digitaler Welt und Gadgets aus. Ich schreibe hier die meisten Artikel und organisiere die Arbeiten im Hintergrund. Ihr findet mich auch privat bei Mastodon und Twitter.
Da stimme ich voll und ganz zu-eine Folie kommt auch bei mir immer als erstes drauf! Beim auftragen Gehtnichtmehr genauso vor. Das mit dem Tesafilm kann ich nur empfehlen, manchmal,etwas mühselig, aber man bekommt mit etwas Geduld auch das letzte Staubkörnchen heraus. Ich nutze bei meinem iPad mini Ret. und bei meinem M7 eine antireflex der Firma Crocfol. Die schützen meine Geräte nicht nur vor Kratzern, sondern auch zuverlässig vor Fingerabdrücken und haben hervorragende gleiteigenschaften, was die Bedienung noch ein Stück weit angenehmer macht als das nackte Glas. Auch die Optik trüben sie, bis auf die nicht vorhandenen Reflektionen, nicht all zu sehr. Das sind sicher nicht die günstigsten Folien, aber sie überzeugen durch eine sehr gute Qualität, Beständigkeit und Handhabung….und naja,günstig waren die Geräte ja auch nicht.
Ich bin immer für rumdumen Schutz bei Smartphones. Leider gibt es für mich einen Punkt, der klar gegen Displayfolien spricht: Das Auftragen! Trotz mehrfacher Videoanalyse und unzähligen Versuchen gelingt es mir schlicht nicht, die Folie korrekt und ohne Blasen aufzutragen. Die im obigen Artikel erwähnten Tricks sind in der Theorie meiner Meinung nach gut, aber in der Praxis funktionieren sie einfach nicht.
Ich bin absolut ratlos. Hat sonst Jemand noch Tipps zum Auftragen? Mir kommt momentan nur noch eine Expertenfirma mit Hightechgeräten zum Auftragen in den Sinn, doch das würde dann wieder astronomisch viel kosten….
Moin Brandow,
ich habe mittlerweile genau nach der beschriebenen Vorgehensweise dutzende weitere Smartphones mit Folien bestückt und kann dir nichts weiter ans Herz legen, als was ich schon geschrieben habe 🙂
Ansonsten kann ich die Folien von Gadgetshieldz.com empfehlen. Die werden nass aufgetragen und ziehen sich praktisch von selbst blasenfrei.
Gruß
DMM
Gute Folien sollten auch
– Anti-Glare (also matt),
– Anti-Reflection (also weniger Reflexionen) und
– Anti-Fingerprint (Fingerabrdrücke weniger stark sichtbar)
haben.
Moin Ralf,
da geb ich dir Recht. Wobei ich Anti-Glare Folien regelmäßig als sehr schlecht für die Qualität des Displays empfinde.
Ich bin aktuell deshalb auf einem kleinen Glas-Folien Ausprobiertripp. Bei meinem iPhone SE Review habe ich zB Glasfolien von PhoneNatic probiert und werde dazu im kommenden Galaxy S7 Review auch noch ein paar Takte sagen.
Gruß
DMM
Ich danke Ihnen für den tollen Artikel. Schutzfolien für Handydisplays sind auf jeden Fall eine sinnvolle Sache. gerade im häufigen Gebrauch kann oft etwas passieren.
Mit besten Grüßen,
Jana
Hallo Jana,
freut mich, dass Sie auf den Artikel gestoßen sind.
Ich möchte aber darauf hinweisen, dass ich es für einen Unhöflichkeit halte, Kommentare offensichtlich mit dem einzigen Ziel zu schreiben, um darin auf Artikel zu verweisen, mit denen Sie eigene Interessen verbinden. Jedenfalls erwarte ich, dass Sie soetwas kenntlich machen. Im Zweifel mailen Sie uns über unsere Blog-Adresse vorher an und man kann über eine Kooperation reden.
Ich habe den Referrer aus ihrem Kommentar jdf. gelöscht. Sollten Sie Rücksprache wollen, mailen Sie uns gern an.
Gruß
DMM
Ich danke Ihnen für diesen interessanten Artikel. Das mit den Blasen unter der Displayfolie kann wirklich lästig sein, muss aber nicht passieren wenn man es ordentlich macht.
Beste Grüße,
Marc
Servus, Grüezi und Hallo,
na, dafür gleich mal einen DOPPELDAUMEN!!!
Der Artikel ist zwar schon aus den Kinderschuhen, aber trotzdem (oder gerade weil?) ist er PREMIUMKLASSE!
Endlich mal einen Artikel, der NICHT das ewige Nachgeplapper enthält, was man in den Foren schon lesen und ertragen muss, weil es sowas von falsch ist!!
Ob es die selbe grauselige Gramatik, die selben technischen Fehler oder die selben Griffe ins Klo bezüglich der Haptik ist…aber irgendeiner hat mal so einen Dünnsch….geschrieben und fortan ist das nur noch kopiert und völlig falsch verbreitet worden!!!
UND da es ganz viele Dünnbrettborer gibt, die der Meinung sind, wenn etwas ganz oft wiederholt wird, muss es richtig sein…?!?
Ich bin u.a. FLachglassverwendungstechniker und was es da immer noch für „AMMENMÄRCHEN“ gibt, die SOWAS VON FALSCH SIND….Es ist mir ein Rätsel, wie sich so eine Fars so lange halten kann??
Immer noch sagen viele
THERMOPANE zum ISOLIERGLAS (von den vielen, aberwitzigen schreibweisen mal ganz zu schweigen!!)
Oder zu
SATINIERTEM GLAS (weißlich matt undurchsichtig) sagen die meisten MILCHGLAS….(brüll)!
Zu VERBUNDSICHERHEITSGLAS (VSG, wird i.d.Regel aus 2 normalen Glasscheiben und einer hochreisfesten Spezialfolie zu einer Einheit gebacken, so das selbst wenn beide Scheiben zersprungen sind, die „Scheibe“ immer noch kplt. zusammen hält)
wird immer noch PANZERGLAS gesagt….die sprachliche Erfindung kann einem auch niemand erklären…aber alle quatschen es nach! Selbst im Aquariumbau…
LEIDER BEKOMMT ES NUN AUCH IM HANDYFOLIEN VERTRIEB IMMER MEHR ZUWACHS BEI DER FORMULIERUNG ! ! !
Zum Schluß dann noch das EINSCHEIBENSICHERHEITSGLAS (findet Verwendung in Duschkabienen, Ganzglastüranlagen, PKW Seiten- und Heckscheiben uvm.) daraus wird umgangssprachlich das Würfelglas…ich bekomme bei all so einem Scheiß WÜRFELHUSTEN, das ist aber auch alles!!!
UND DESWEGEN IST DIESE SEITE SOOO UNWAHRSCHEINLICH TOLL ! ! ! !
Denn der Verfasser hat Ahnung und sich zusätzlich unglaublich bemüht, solch dusselligen Schmalspurbezeichnungen ÜBERHAUPT NICHT ZU VERWENDEN! ! ! ! !
Ich muss ihm sagen….
D A N K E, D A N K E, D A N K E ! ! !
Es war mir ein Genuss, diese Anleitung zu lesen!!!
Ganz Liebe Grüße sendet
Plaui
Hallo zusammen,
herzlichen Dank für diesen spannenden Beitrag. Ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht, welche Vor- und Nachteile eine Displayschutzfolie hat. Auf der Suche nach einem geeigneten Ansprechpartner für die Montage einer Lackschutzfolie für das Auto meines Mannes, bin ich auf euren Beitrag gestoßen. Im Prinzip sehen ich dort die gleichn Vor- und Nachteile, wie bei einer Displayschutzfolie.