5 Dinge, die iOS richtig macht
|Nachdem ich im Februar bereits 5 Dinge vorgestellt habe, die Windows Phone 8 richtig macht, ist nun Apples Betriebssystem an der Reihe. Neben aller berechtigter Kritik, die sich Apple für ihr abgeschottetes System und fehlende Features gefallen lassen muss, kommt man nicht umhin, iOS auch Tribut zu zollen. Hier also meine Top 5 der Dinge, die iOS richtig macht.
1. Sogar Oma Herta kommt damit klar
So sehr dieser Punkt auch überstrapaziert, überbetont und wiedergekaut wurde. Auch nach mehreren Monaten Windows Phone 8 und Jahren von Android-Nutzung ist iOS für mich der unangefochtene König der Benutzerfreundlichkeit. Egal ob es das einheitliche Design aller Apps ist, die klare Nutzerführung durch Animationen und Formen oder die leicht verständliche Hardware (Ein Homebutton und Hardeare-Lautlos-Wippe) ist: Kein mobiles System erschließt sich dem Nutzer derart schnell wie iOS. Das ist meiner Meinung nach mit iOS 7 auch nur noch besser geworden. Der vermehrte Einsatz von Transparenz in der Benachrichtigungszentrale, oder der verstärkte Einsatz von Zoom-Animationen mag einigen alten Hasen zu „anders“ oder „modern“ sein. Jeder neue Nutzer freut sich aber, weil jederzeit klar ist, in welcher Ebene man sich aufhält („Kontrollzentrum vor Homescreen, alles klar“) oder weil er an die Hand genommen wird („dieser Ordner wird nun vergrößert“). Es bietet gerade so wenige Optionen, dass fehlende Features nicht direkt ins Auge springen und gerade so viele Einstellungen, dass Neueinsteiger nicht völlig überfordert werden. Man schaue sich nur einmal an, welchen Aufwand man unter Android für die Deinstallation einer App betreiben muss. Da kann man nur den Kopf schütteln. Was Apple in Sachen Nutzererlebnis macht, ist für mich schlicht immernoch Referenz.
2. Es funktioniert einfach
Der zweite klare Vorteil von iOS ist für mich das Ökosystem. Von iMessage über Fotostream bis hin zu Passbook: Apple ist nicht gerade das erste Unternehmen, das schnell neue Features einführt, aber wenn es das tut, dann richtig. iMessage ist nahtlos integriert in die SMS-App (etwas, das Android mit Hangouts erst kürzlich vermasselt hat) und läuft wunderbar synchron über Mac, iPad, iPod und iPhone. Wäre es auch für Android verfügbar, es wäre mein Messaging Dienst der Wahl, um auf möglichst vielen Geräte synchron erreichbar zu sein.
Passbook ist für mich auf Reisen eine zuverlässige App. Natürlich kann ich mir mobile Boardkarten mittlerweile auf allen Geräte per SMS oder Mail schicken lassen. Die nahtlose Integration in den Sperrbildschirm ist aber ein echter Vorteil. Fotostream hält schließlich alle Bilder über alle Apple Geräte verfügbar und das Teilen von ganzen Alben ist wirklich leicht. Auch hier machen OneDrive und Google Drive mittlerweile ein gute Figur, aber Apple räumt auch hier komplizierte Optionen aus dem Weg und gibt dem Nutzer die Kernfunktionen direkt an die Hand ohne zu anspruchsvoll zu werden.
3. Updates für alle
Auch dieser Punkt ist wohl kaum eine Neuigkeit. Zwar war das iPhone 4 mit den ersten iOS 7 Versionen doch hart an der Leistungsgrenze, aber es ist und bleibt bemerkenswert, mit welcher Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit Apple seine Geräte aktuell hält. Man stelle sich einfach mal vor, Samsung hätte sein Galaxy S noch auf 4.4 „KitKat“ aktualisiert, so wie es Apple mit dem gleichalten iPhone 4 tat – unfassbar. Natürlich ist iOS 7 auf dem iPhone 4 kaum mit dem auf dem iPhone 5S vergleichbar, vor allem nicht was die Features angeht, aber allein wegen der aktuell gehaltenen Sicherheit und der bleibenden optische Einheitlichkeit der Apple Geräte darf man zufrieden sein. Zudem glänzt Apple jedes Jahr aufs Neue mit einem erstaunlich stabilem Roll-out. Wo Nexus Geräte über Wochen und Monate nach und nach versorgt werden, weil Google auf dem Weg noch Bugs ausmerzt oder nicht die Serverkapazitäten für einen weltweiten Launch hat (wie bitte?!), dauert es bei Apple selten mehr als ein paar Tage bis wirklich jeder der will, sein Gerät aktualisiert hat.
4. Kontrolle und Transparenz
Für mich persönlich ist dieser Punkt ein kleines Highlight. Erst kürzlich habe ich das Motorola Moto G im Review gehabt und nach fast einem Jahr Android-Abstinenz sofort gemerkt, was bei Android noch immer fehlt: Eine einheitliche Stelle, um alle Benachrichtigungen und Zugriffsrechte zu verwalten.
Während ich bei Apple einfach unter Datenschutz prüfe, welche Apps meine Kontakt lesen dürfen oder wer auf meine Fotos zugreifen darf, muss ich das bei Android in jeder App selbst klären. Gleiches gilt für die Standortfreigabe, den Mikrofon- oder Kamerazugriff. Wer hat schon Lust, jede App abzuklappern und dort nachzuschauen, welche Rechte die App hat. Stattdessen regeln die Nutzer bei Android lieber garnichts. Na toll!
Für die Mitteilungen gilt das gleiche. Während ich bei iOS Geräten stets transparent und nachvollziehbar für jede App einstellen kann, welche Form von Benachrichtigungen ich möchte, überrascht mich bei Android jede App aufs neue mit kreativem und nervigem Homescreen Spam. So durfte ich feststellen, dass auch unter Android „Toast Nachrichten“ möglich sind (danke, IM+). A propos Toast-Benachrichtigungen: Mit Windows Phone 8 darf man hier natürlich garnicht erst kommen. Jedenfalls nicht, bis Microsoft mit Windows Phone 8.1 endlich die Nachrichtenzentrale hinterherschiebt.
5. Gerätewechsel leicht gemacht
Last but not least kommt für mich definitv das BackUp-Feature von iOS in die Top 5. Über iTunes kann man schimpfen so viel man will, die BackUp-Funktion ist unerreicht. Zugegeben, die Funktion ist für normale Menschen nicht oft wichtig, aber für mich, der oft Geräte wechselt, ist es unendlich frustrierend nach jedem Gerätewechsel alle Apps neu herunterzuladen, mich neu einzuloggen, die Apps oder Kacheln anzuordnen oder den Homescreen-Hintergrund einzustellen. Ja, Android lädt die Apps automatisch und Windows Phone 8 kann das seit GDR3 auch endlich über WLan, aber nichts kommt an die Erfahrung von iOS und iTunes heran: Anstöpseln, klicken und schwupps ist das BackUp da. Noch ein Klick und das neue Geräte ist exakt so eingerichtet wie es vorher war. Mit allen Details, Einstellungen und persönlichen Vorlieben.
Dabei ist noch etwas weiteres vorbildlich: Die Möglichkeit der lokalen Sicherung. Windows Phone 8 und Android bieten nur die Sicherung in der Cloud mit all seinen Implikationen was Datenschutz und Sicherheit angeht (Update: dazu meine Stellungnahme zum iCloud-Foto Leak). iTunes hingegen erlaubt die Sicherung lokal ohne ausländische Server und garantiert, dass niemand meine Daten mitliest, außer vielleicht der Mitbewohner.
Natürlich habe ich an Apple auch viel auszusetzen. Aber darum sollte es hier nicht gehen. Ehre wem Ehre gebührt. Unter diesem Motto: See you in the comments!
Ich bin Malte, der Chefredakteur hier bei DeathMetalMods.de. Ich bin beruflich als Jurist tätig und lebe in diesem Blog meine Lust an Technik, digitaler Welt und Gadgets aus. Ich schreibe hier die meisten Artikel und organisiere die Arbeiten im Hintergrund. Ihr findet mich auch privat bei Mastodon und Twitter.