5 Dinge, die Android richtig macht
|In meiner kleinen Lobesreihe ist nach Windows Phone 8 und iOS nun Android an der Reihe. Genauso wie die anderen großen mobilen Betriebssysteme muss sich zwar auch Android immer wieder und nicht ganz zu Unrecht heftige Kritik gefallen lassen. Die alten Kamellen vom ruckeligen, instabilen Betriebssystem und der starken Fragmentierung der Android Versionen haben sicherlich durchaus ihre Berechtigung, aber darum soll es heute nicht gehen. Stattdessen möchte ich 5 Punkte ansprechen, die Android meiner Ansicht nach richtig macht.
1. Treiber der Innovation
Ein wesentlicher Verdienst von Android ist meiner Ansicht nach das stete Vorantreiben der Hardwaregrenzen. Natürlich ist das im Grunde kein Verdienst des Android-Betriebsystems, sondern der Android-Gerätehersteller, aber für diesen Punkt ignorieren wir diesen feinen Unterscheid einfach mal 😉
Egal ob es das erste Gerät mit 1 GHz Prozessor, der erste Dual-Core Prozessor oder jüngst die Full HD Displays sind. Androidgeräte sind stets die Geräte, die die Grenzen der Technik weitertreiben. Aber auch Softwarefeatures sind oft zuerst bei Android zu finden. Besonders Samsung tut sich hier, mal mehr mal weniger erfolgreich, hervor und bringt mit jedem Galaxy Flagschiff neue Gimmicks.
Natürlich ist Android immer auch deutlich hardwarehungriger gewesen oder konnte mit all der Power oft nicht besonders effektiv umgehen. Auch dürfte in aller Regel nicht der Wille zur Innovation, sondern die Notwendigkeit im Specs-War mitzuhalten, hinter den technischen Entwicklungen stehen. Trotzdem: Wenn es um Leistungsdaten und Softwarefeatures geht, finden sich die Neuheiten in aller Regel zuerst bei Android.
2. Sharing
Ein anderer wirklich starkes Vorteil von Android ist für mich das problemlose Teilen von Inhalten aus jeder App zu jedem Dienst.
Egal ob interessante Artikel aus Press zu Twitter oder Bilder per Threema verschicken. Statt wie bei iOS den Link zu kopieren, die jweilige App zu öffnen und von dort zu versenden, kann ich unter Android von jedem Ort Inhalte an alle installierten Dienste versenden. Natürlich kann die Masse an verfügbaren Dienste im Teilen-Dialog auch unübersichtlich werden und ich würde mir wünschen, dass Android hier soetwas wie einen Filter zur Verfügung stellen würde, aber der Komfort ist unbestreitbar vorhanden. Seit Windows Phone 8 ist Android mit diesem Feature zwar nicht mehr alleine, aber war trotzdem das erste der heute großen Betriebssysteme, dass diese Möglichkeiten bot.
3. USB-OTG
Als nächstes auf meiner Liste steht ganz klar USB-OTG. In meiner Review zum Meenova USB Card Reader habe ich den Punkt schon einmal ausführlich behandelt. Die Möglichkeit den internen Speicher problemlos über angeschlossene USB-Sticks zu erweitern, ist einmalig. iOS bietet nur sehr absgespeckten Support etwa im Bereich der Fotoverwaltung und Windows Phone 8 will den Support für USB-OTG erst mit Windows Phone 8.1 einführen. Bis dahin bleibt Android das einzige System, dass diese Möglichkeit bietet.
Leider ist auch hier nicht alles so rosig, wie es zuerst scheint. Google hat in Android 4.4.2 „KitKat“ nämlich standardmäßig den Support für USB-OTG eingestellt. Während also das HTC One unter 4.3 noch problemlos USB-OTG bietet, scheint dies unter 4.4.2 nicht mehr der Fall zu sein. Motorola hat vorbildlicherweise extra deshalb für das Moto X und Moto G ein post-KitKat Update herausgebracht, das den Support für USB-OTG wieder aktiviert.
4. Flexibilität
Für viele ist das herausstechendste Merkmal von Android sicher dessen Flexibilität. Bei keinem anderen Betriebssystem ist das Umgehen der Systemsperren (Rooten) so einfach und schon gar nicht bietet irgendein System die Möglichkeit, derart problemlos das gesamte Gerät softwaremäßig aufzumotzen. Das geht sogar so weit, dass Custom Software wie Cyanogenmod sich mittlerweile zu eigenen Firmen weiterentwickeln und dass viele Geräte dank Custom Software noch Jahre am Leben erhalten werden, nachdem die Hersteller den Softwaresupport (viel zu früh) eingestellt haben.
Aber auch kleiner Tweaks wie etwa Lightflow, das die oft verbauten LED-Leuchten einstellbar macht oder Modifikationen, die in der Statusleiste die Batterie in Prozent anzeigen, machen Android zu dem flexibelsten System. Völlig ohne Eingriffe auf Systemebene lassen sich auch jederzeit neue Launcher installieren, die in Sekunden die Opik des Geräts vollkommen umkrempeln. Android ist im Grund grenzenlos erweiter- und modifizierbar und hat gerade für Bastler einen einmaligen Charme.
Kein anderes System hat zudem von Werksseite aus die Möglichkeit, mit Dateibrowsern auf Dateien und Ordner zuzugreifen. Die Verwaltung von Dateien kann direkt auf der Dateiebene erfolgen und muss nicht über die einzelnen Apps erfolgen.
5. Smartphones für jedermann
Der letzte Punkt ist vermutlich etwas kontroverser, aber für mich ist Android auch das System, dass aus Smartphones ein Alltagsprodukt gemacht hat. Zwar darf sich meiner Meinung nach Apple den Schuh anziehen, das Smartphone wie wir es kennen, definiert zu haben. Die Geräte von Apple blieben allerdings lange ein kostspieliges Unterfangen und auch heute macht Apple mit seinen Geräten nur einen kleineren Teil des Marktes aus. Android hingegen hat schnell Geräte im mittleren und unteren Preisbereich angeboten und damit Smartphones in die Hände von jederman gebracht. Natürlich sind Geräte wie die günstigen Desires von HTC oder die Ace-Serie von Samsung oft keine wirkliche Freude, aber das ändert nichts daran, dass diese Android-Geräte dafür sorgen, dass auch Käufer ohne Goldesel im Keller Zugang zu Smartphones haben.
Android hat insgesamt zwar durchaus lange gebraucht, bis es von den Anfängen im Jahr 2008 zu dem entwickelten und stabilen System von heute geworden ist, aber das ändert nichts daran, dass man heute den Hut vor seinen Errungenschaften ziehen darf.
Was meint ihr? Welche Vorteile von Android sind für euch die wichtigsten oder gibt es eher klare K.O. Kriterien, die auch heute Android für euch zum No-Go machen? See you in the comments!
Ich bin Malte, der Chefredakteur hier bei DeathMetalMods.de. Ich bin beruflich als Jurist tätig und lebe in diesem Blog meine Lust an Technik, digitaler Welt und Gadgets aus. Ich schreibe hier die meisten Artikel und organisiere die Arbeiten im Hintergrund. Ihr findet mich auch privat bei Mastodon und Twitter.